Diesellokomotive D4 (Jumbo)

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Der Jumbo wurde im Jahre 1954 von Jung in Jungenthal mit der Fabriknummer 12022 gebaut. Eigentlich war die Maschine für Brasilien gebaut und weilte ab 15. Mai 1954 mehrere Wochen zu Probefahrten auf der Härtsfeldbahn. Die Härtsfeldbahn mit ihren Steigungen von weit über 30 Promille und Radien herunter bis 80 Meter war als Teststrecke hervorragend geeignet.

Doch die Lok kam nicht nach Brasilien, sondern landete in einer finnischen Zementfabrik. Im Jahr 1972 wurde sie dann in die Schweiz verkauft und ging zur LSE, wo sie 1974 umgebaut, modernisiert und unter der Bezeichnung Gm 4/4 111 eingesetzt wurde.
Als der Güterverkehr bei der LSE immer mehr zurück ging und die Lok mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h für den Personenzugdienst zu langsam war, wurden ihre Einsätze immer seltener und es wurde an ihre Ausmusterung gedacht. Zufällig erfuhren wir davon und konnten uns die Lokomotive sichern.

Am 21. September 2005 wurde die Lok schließlich auf einen Tieflader verladen und kam am 22. September früh Morgens in Neresheim an.
Gesponsert wurde der Transport von Voith in Heidenheim, die Transportlogistik, Zollformalitäten und Gebühren übernahm die LZH.
Den eigentlichen Transport führte die Spedition Kentner aus Heidenheim durch, hat dazu aber noch einen Sub-Unternehmer beauftragt, schließlich hat nicht jeder einen Tieflader für Meterspurfahrzeuge auf dem Hof stehen.

Für diese tolle Unterstützung möchten wir uns herzlich bedanken.

Bilder vom Transport gibt es in der Galerie.

Technische Daten

Die Lokomotive ist in einem für ihr Alter recht guten Zustand. Natürlich nagt der Rost an einigen Stellen, und ein Motor hat durch einen geplatzen Kühlwasserschlauch bei seiner Abschiedsfahrt und den daraus resultierenden Kühlwasserverlust einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung erlitten, aber das ist reparabel. Die entsprechenden Ersatzteile haben wir mit der Lok mitbekommen.
So schlecht, wie in einigen Foren der Zustand der Lok dargestellt wurde, ist er bei weitem nicht. Wären alle unsere Fahrzeuge in einem solchen Zustand zu uns gekommen, hätte uns das viel Arbeit erspart.

Bis die Lokomotive aber ihren Dienst aufnehmen kann, sind dennoch einige Arbeiten wie z.B. die Anpassung an unsere Zug- und Stossvorrichtungen nötig. Die langwierigste Arbeit wird aber wohl das Erreichen einer Zulassung sein, da die Lok bisher in Deutschland keine Abnahme hatte.

Die häufigste Frage, die uns wohl in der nächsten Zeit gestellt werden wird, wird die Frage nach dem Verwendungszweck sein. Auch wenn die Lok sozusagen ihre Kindheit auf dem Härtsfeld verbracht und damit einen Bezug hierher hat, zählt sie für uns nicht unbedingt zu den original Härtsfeldbahn Fahrzeugen. Wir wollen sie vielmehr als Bauzug-Lokomotive und als Reservefahrzeug für evtl. auftretenden Fahrzeugausfälle nutzen. Der Einsatz für Bauzwecke deshalb, weil unser Triebwagen dazu einfach zu schade ist. Mit schmutzigen Arbeitsklamotten in die Polsterklasse ist nicht gerade zweckmäßig.

Ist unser Jumbo ein Krokodil?

Diese Frage wird wohl auch heiß diskutiert werden. Kennzeichen eines Krokodils sind zwei getrennte, kurzgekuppelte Fahrgestelle mit jeweils eigenem Antrieb über Kuppelstangen, und darüber der Führerstand gelenkig auf beiden Fahrgestellen aufgestützt. Und genau so ist der Jumbo gebaut. Daß Krokodile elektrisch angetrieben sein müssen steht nirgends.
Die Frage, was ein Krokodil ist und was nicht wurde bereits in diversen Foren behandelt und unser Jumbo soll nicht der Anlaß für erneute Diskussionen sein.

Arbeiten am Jumbo

Die Arbeiten am Jumbo werden hier in unregelmäßigen Abständen dokumentiert.

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[ Letzte Aktualisierung 03.11.2009 Gerald Stempel ]