Diesellokomotive D4 (Jumbo)


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Stand der Arbeiten im Oktober 2005

Die ersten Arbeiten am Jumbo sind kurz nach seiner Ankunft angelaufen. Die halbautomatische schweizer Kupplung wurde demontiert, um die Zug- und Stoßvorichtungen der Härtsfeldbahn anbauen zu können.

Einer der Motoren (Größe ca. 30 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 09.10.2005
Einer der beiden 8-Zylinder Motoren. Der Hebel mit dem Knopf gehört zur Zentralschmierung. Der Motor muß vor dem Start damit vorgeschmiert werden. Um das im Vordergrund sichtbare moderneKompressionsprüfgerät an diesem alten Motor einsetzen zu können, mußte erst ein Adapter hergestellt werden.
Das Typenschild(Größe ca. 26 kb) Das Typenschild(Größe ca. 37 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 09.10.2005
Wie an den Typenschildern zu sehen ist, ist ein Motor noch original aus dem Jahr 1954, der andere wurde irgendwann einmal gegen einen anderen getauscht.
Einer der Motoren (Größe ca. 30 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 09.10.2005
Kompressionsprüfung am Motor. Es ist der Motor, der bei der Abschiedsfahrt des Jumbo in der Schweiz einen Schaden durch Kühlwasserverlust erlitten hat. Wie die Kompressionsprüfung ergeben hat, sind zwei Zylinder betroffen. Vermutlich ist nur die Zylinderkopfdichtung durchgebrannt, genaueres werden wir aber erst beim aufmachen sehen.

Stand der Arbeiten im November 2005

Leider mussten wir feststellen, daß der Motor einen etwas größeren Schaden erlitten hat. Es sind 2 Kolben durchgebrannt. Einen Kolben haben wir als Ersatzteil verfügbar, deshalb sind wir zur Zeit auf der Suche nach einen zweiten.


Stand der Arbeiten im Februar 2006

Die Arbeiten am Motor ruhen derzeit, da die finanziellen Mittel zur Ersatzteilbeschaffung zur Zeit nicht verfügbar sind. Dafür wurde schon einiges an der Bremsanlage gemacht. Die Druckluftbremse wurde in der Schweiz mit 4 Bar betrieben, in Deutschland sind aber 5 Bar die Regel, bei uns natürlich auch. Leider ließ sich weder der Schnelldruckregler auf 5 Bar umstellen, noch konnte das Führerbremsventil mit diesem Druck arbeiten. So bleibt uns nur der Umbau der gesamten Steuerung. Einen neuen Schnelldruckregler und ein neues Führerbremsventil haben wir schon eingebaut, fehlen noch die Steuerventile, deren Anschlüsse gerade umgebaut werden. Die vorhandenen Anschlüsse passten natürlich nicht für die neuen Einbauten, da mussten jede Menge Rohrleitungen neu angefertigt und verlegt werden.
Die diversen Druckluftbehälter werden nun einer nach dem andern abgebaut, entrostet, geprüft, neu lackiert und wieder eingebaut.


Stand der Arbeiten im April 2006

Umbau der Pufferbohle (Größe ca. 29 kb) Um für das kuppelnde Personal ausreichend Sicherheitsraum zwischen den Fahrzeugen zu schaffen, (der sogenannte Berner Raum) musste für die härtsfeldbahntypischen Zug- und Stossvorrichtungen ein Rahmen an die Pufferbohle angebaut werden. Der Rahmen trägt dann die eigentliche Pufferbohle
Hier wird gerade die Zughakenführung auf die Platte geschweisst, die die neue Pufferbohle darstellt.
Der Zughaken selbst wird nicht festgeschweisst, er wird von hinten mit einer vorgespannten Druckfeder verschraubt und wird unter Last dann ein Stück herausgezogen.
Einbau der Zughakenführung (Größe ca. 32 kb)
Zug und Stossvorrichtung angebaut (Größe ca. 27 kb) Und so sieht die fertige Zug und Stossvorrichtung montiert aus, sie muss natürlich noch lackiert werden, und das Kupplungsgehänge fehlt auch noch. Für das andere Ende der Lokomotive müssen wir das selbe Teil dann noch mal anfertigen.

Stand der Arbeiten im Juni 2006

In der Zwischenzeit wurden die beiden defekten Kolben aus dem Motor ausgebaut und mit den Laufbuchsen einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Die Laufbuchsen wiesen nur geringe Materialantragungen der Kolben auf, die wir mit einer Honahle entfernen konnten. Die Kolben selbst waren nicht durchgebrannt, sondern wiesen 'nur' einen geringfügigen Materialverlust auf. Und die Kolbenringe waren beschädigt, deshalb die fehlende Kompression. Die Kolben wurden in einer Spezialwerkstatt wieder aufgearbeitet und können demnächst eingebaut werden.

Die Front im Neulack (Größe ca. 38 kb) Um einen Anhaltspunkt für die zukünftige Lackierung unseres Jumbo zu bekommen, wurde die gesamte Frontpartie entrostet, grundiert und lackiert. Die Farben, grau und rot, sind die selben wie an unseren Triebwagen.
Im Original war das grau wahrscheinlich dunkler, fast schwarz, aber das erdrückt das gesamte Fahrwerk. Das Rot wird wohl auch nicht exakt das ursprüngliche sein, aber zuverlässige Angaben über die ursprünglichen Farben haben wir nicht. Durch diese Farbwahl wird unser Fahrzeugpark dann auch nicht zu bunt.
Jetzt noch die neuen Lampen und die Griffstangen (in gelb) montieren, dann kann man sich das zukünftige Aussehen der Lokomotive vorstellen.

Stand der Arbeiten im November 2006

Am Jumbo hat sich wieder so einiges getan. Der defekte Motor hat seine reparierten Kolben eingebaut bekommen, die Luftanlage ist soweit fertig, daß die Bremsanlage der Lok wieder einsatzbereit ist und auch die Zug- und Stoßvorrichtungen sind jetzt fast komplett.Da fehlt nur noch die große Mutter, die den Zughaken hält, aber eine M80 Mutter ist nicht so ganz einfach zu beschaffen.
Die Arbeiten am Motor werden übrigens irgendwann im Frühjar 2007 im Fernsehen zu sehen sein. Ich werde rechtzeitig darauf hinweisen

Zusammenbau des Motors (Größe ca. 35 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 30.09.2006
Der erste Kolben ist hier schon wieder eingebaut, wie man sieht, sind es ziemliche 'Eimer'. Aber Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Hubraum.
Das verdrehen der Kurbelwelle, um die Pleuel anschrauben zu können, ist bei so einem großen Motor nicht so ganz einfach. Zusammenbau des Motors (Größe ca. 39 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 30.09.2006
Durchblick (Größe ca. 46 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 30.09.2006
Dieser Durchblick lässte die Dimensionen des Motors deutlich werden
Nun ist auch die zweite Seite des Jumbo mit den Härtsfeldbahn Zug- und Stoßvorrichtungen versehen. die 2. Kupplung (Größe ca. 33 kb)
© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006
Einer der Hauptluftbehälter (Größe ca. 26 kb) Nach der Montage der frisch überprüften und lackierten Hauptluftbehälter (es gibt 2 Stück dieser Größe) gingen die Arbeiten an der Luftanlage weiter.

Stand der Arbeiten im Dezember 2006

Der zweite Motor läuft wieder.
Nach dem Einbau der reparierten Kolben und Laufbuchsen wurden die Zylinderköpfe wieder aufgesetzt und sämtliche abgebauten Leitungen, Nebenaggregate und die Anlasser (Mehrzahl ist hier richtig, jeder Motor besitzt nämlich 2 Anlasser) wieder eingebaut. Dann kam das Kühlwasser und das Schmieröl in den Motor und nach dem vorschmieren des Motors mit der Handpumpe der Zentralschmierung kam der große Moment: Wird der Motor anlaufen? Erst vorglühen und dann drehten die beiden Anlasser den Achtzylinder durch, der nach kurzem Zögern mit dem typischen Dieselnageln anlief.
Irgendwo roch es dann nach Diesel. Es stellte sich heraus, daß die Leckölleitung undicht war, vermutlich hat die alte Leitung den Aus- und Einbau nicht überstanden. Sie wurde kurzerhand erneuert. Beim nächsten Probelauf des Motors zeigten sich weitere Undichtigkeiten an diversen Flanschen und Verschraubungen, die sich aber allesamt durch nachziehen der Schrauben abdichten ließen.
Mal sehen, wie sich der Motor unter Last benimmt. Doch bis es soweit ist, muß noch die Bremsanlage fertiggestellt werden. Die direkte Bremse funktioniert zwar schon, aber die Hauptluftleitung ist noch nicht fertig angeschlossen.


Stand der Arbeiten im Dezember 2007

Im Laufe des Jahres wurden wieder einige Arbeiten am Jumbo vorgenommen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.

Brems mri neuem Bremsventil (Größe ca. 27 kb) Die ursprünglich eingebaute Bremse schweizer Bauart arbeitete mit 4 Bar Druck auf der Hauptluftleitung und mußte deshalb gegen ein Bremsventil deutscher Bauart ausgetauscht werden.
Das war nun leider so groß, daß es nicht an der bisherigen Stelle direkt unter dem Bedienhebel eingebaut werden konnte.
Die Lösung war die Montage des Führerbremsventils am Boden und eine Verlängerung des Bedienhebels mit Kardangelenken bis zum Bremsventil. Daß dazu sämtliche Leitungen neu zu verlegen waren, machte die Sache natürlich nicht einfacher. Bremsventil im Detail (Größe ca. 53 kb)

Damit ist die Bremstechnik fast komplett. Die direkte Bremse funktioniert nun über den Fahrschalter oder das Führerbremsventil. Die Hauptluftleitung ist nun ebenfalls angeschlossen, einen Zug könnte man nun Bremsen. Nur die Steuerventile für die indirekte Bremse der Lokomotive fehlen noch, die zugehörigen Hilfsluftbehälter sind zwar schon eingebaut, ebenso die Halterungen für die Steuerventile, aber die Leitungen zwischen den diversen Bauteilen müssen noch verlegt werden.

Die Frage, ob Krokodilaugen im Dunkeln leuchten ist nun endlich auch geklärt. Zumindest bei den dreiäugigen ist das so.
Ein Krokodil bei Nacht (Größe ca. 31 kb)
Unser Jumbo an einem kalten Novemberabend.

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[ Letzte Aktualisierung 24.09.2008 Gerald Stempel ]