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Diese Seite enthält die Monatsberichte des Zeitraumes Oktober 1998 bis September 1999.
       Wie im August Bericht angekündigt, wurde die Trasse hinter der
      Egau-Brücke auf einer Länge von ca. 200 Metern etwas nach Osten
      verschoben, um den hier auf die alte Trasse einschwenkenden Weg zu
      erhalten, der als Zufahrt zu einer Lehr-Imkerei dient und nach wenigen
      Metern wieder von der alten Trasse abzweigt. Hinter dieser Abzweigung
      schwenkt nun die neue Trasse in einer S-Kurve wieder auf die alte ein und
      bleibt dann auf dem alten Verlauf bis zur (vorläufigen) Endstation Sägmühle. 
Auf der neuen und einem Stück der alten Trasse (insgesamt gut 300
      Meter, bis zum Ende der ehemaligen Station Härtsfeldwerke) ist schon
      der Schotter aufgebracht und Schwellen liegen auch schon drauf. Vor vier
      Wochen war diese Trasse noch ein Rad- und Wanderweg. Meines Wissens dürft
      das das erste Mal sein, daß aus einem Radweg (wieder) eine
      Eisenbahnstrecke wird, sonst ist es ja immer umgekehrt. 
Die Radfahrer und Wanderer müssen aber nicht auf ihren Weg
      verzichten, ein parallel zur Bahntrasse verlaufender, bereits vorhandener
      Weg wurde von der Stadt Neresheim als Ersatz hergerichtet. Da der neue Weg
      aber noch nicht ausgeschildert ist, waren einige Leute recht perplex, als
      der Weg weg war. 
Des Weiteren wurden im letzten Monat die Brückenschwellen montiert, was nicht ganz so einfach war. Sie müssen auf Anhieb exakt liegen, da sie nicht in Schotter gebettet sind, sondern direkt auf die Brückenträger geschraubt werden. Nachträgliche Korrekturen sind da nicht drin. Die Schienen auf die Brücke zu bringen wird auch noch interessant, da wir unsere Hebeböcke dort vermutlich nicht einsetzen können. Aber da wird uns schon noch was einfallen, notfalls nehmen wir Siemens Lufthaken :-)
       Auf die Siemens Lufthaken konnten wir verzichten, mit Hilfe von
      Schienenrollen und Winden ging es auch so. So sind nun also die Schienen
      auf der Brücke drauf und die nächsten 100 Meter sind auch schon
      verlegt. Irgendwo neben den Gleisen steckt ein Vermessungspflock im Boden
      mit der Aufschrift '2 + 000'. Im
      Klartext, zwei Drittel der Strecke liegen nun. 
Nur bei den Restarbeiten an den Fundamenten hat uns das Wetter einen
      Strich durch die Rechnung gemacht. Die heftigen Regenfälle Ende
      Oktober haben dazu geführt, daß die Egau, die seit März
      ausgetrocknet war, nun wieder ordentlich Wasser führt. Um die
      erforderlichen Arbeiten auszuführen, müsste man eigentlich im
      Wasser stehen. Die auf dem Bild vom
        September zu sehende schräge Böschungsmauer aus
      Natursteinen befindet sich nun ca. 20 cm unter der Wasseroberfläche. 
Aus ökologischer Sicht ist die Wasserführung natürlich zu
      begrüssen, die in der Nähe befindlichen Feuchtbiotope haben
      diesen Namen ja schon nicht mehr verdient, aber uns kommt das nicht sehr
      gelegen. Im Extermfall müssen die Restarbeiten in den nächsten
      Sommer gelegt werden, oder wir müssen für die Arbeiten ein Hängegerüst
      aufbauen. 
Und noch eine weitere Eigenschaft des Wetters bekamen wir schon zu spüren. Beim Vorbereiten der Schienen fiel der erste Schnee und das Kühlwasser der Bohrmaschine ist in einer Arbeitspause eingefroren. Der Winter meldet sich dieses Jahr mal wieder recht früh zu Wort. Aber wie in den vergangenen Wintern gilt auch heuer wieder das Motto:
Und wenn es richtig dick Schnee hat, macht nichts, ein paar hundert Meter Trasse müssen ja auch noch freigeschnitten werden.
       Wie befürchtet hat uns der Winter beim Schienenlegen ausgebremst.
      Mehr als 50 Meter sind es diesmal nicht geworden, der Schnee liegt
      inzwischen zum Teil über einen halben Meter hoch auf der Trasse. Und
      am ersten Dezemberwochenende gab es wegen der Modelleisenbahnausstellung
      sowieso keine Bauarbeiten. 
Aber wie angekündigt haben wir mit den Baumfällarbeiten für
      den letzten Bauabschnitt begonnen. Mit 10 Mann haben wir knapp die Hälfte
      der Arbeit an einem Wochenende erledigt. Das bedeutet nun nicht
      Kahlschlag, es werden nur die Bäume gefällt, die nicht
      standsicher sind oder zu nahe an der Trasse stehen. 
Im Zweifelsfall lassen wir lieber einen Baum stehen und schneiden erst mal
      nur ein paar Äste weg. Wenn dann die Schienen liegen, messen wir noch
      mal die Profilfreiheit nach. So versuchen wir den Landschaftsschutz
      einerseits und die Bauvorschriften andererseits unter einen Hut zu
      bringen. 
       Auch diesmal gab es keine nennenswerten Fortschritte im Gleisbau, nur ein
      Joch konnte noch kurz vor Weihnachten verlegt werden, als der Schnee nicht
      mehr ganz so hoch lag. 
Dafür ging das Bäumefällen weiter und ist jetzt fast
      abgeschlossen. Es stehen nun nur noch ein paar 100 Meter Buschwerk im
      Bereich des ehemaligen Steinbruchs an, das dürfte bis zum 28. Februar
      auch zu schaffen sein. Nach diesem Termin dürfen wir nämlich
      keine Rodungsarbeiten mehr durchführen, Naturschutz muss ja auch
      sein. 
Hoffentlich hält uns der neuerliche Wintereinbruch nicht zu sehr auf, auf der Alb bleibt der Schnee recht lange liegen, da ist es immer einen Kittel kälter, wie man hier sagt.
       Der Winter hat im letzten Monat mal kurz Pause gemacht. Damit war der
      Schnee zwar nicht ganz weg, aber an drei Wochenenden haben wir insgesamt
      sieben Joche reingebracht. Die ersten 80 Meter der Geraden vor den Härtsfeldwerken
      liegen damit. 
Inzwischen hat es allerdings wieder mächtig geschneit, schon am
      vergangenen Wochenende sahen wir nach dem letzten verlegten Joch aus wie
      die Schneemänner. Auf dem Bahnhofsgelände liegt der Schnee jetzt
      etwa 30 cm hoch, unten auf der Baustelle im engen Egautal dürfte es
      ein knapper halber Meter sein. Egal was man vorhat, immer ist erst mal
      Schneeräumen angesagt. Um den Bauzug zum Beladen zu rangieren, müssen
      die Weichen ausgegraben werden, die Schienen aus dem Vorratsstapel sind
      mit Eis und Schnee überzogen und müssen abgekratzt werden, damit
      man sie überhaupt vermessen und anzeichnen kann. 
Die Kälte macht uns auch zu schaffen, uns friert ständig das Kühlwasser
      an unserer Säge und unserer Bohrmaschine ein. Aus Gründen des
      Umweltschutzes kühlen wir mit reinem Wasser, ohne irgendwelche Zusätze
      oder Frostschutzmittel. So heisst es eben immer wieder auftauen. 
Hoffen wir, daß es bald wieder wärmer wird und uns nicht auch
      noch ein später Wintereinbruch überrascht. Wenn der Schnee weg
      ist und die Tage wieder länger sind, dann wird auch unsere
      Bauleistung wieder etwas höher sein. 
       Nun hat sich der Frühling auch auf der Ostalb zu Wort gemeldet. An
      den letzten drei Wochenenden konnte Gleisbau gemacht werden (insgesamt 6
      Joche), obwohl anfangs noch ordentlich Schnee lag. Die Schienen liegen nun
      bis wenige Meter an das Ende der vorbereiteten Trasse heran, mal sehen, ob
      wir da überhaupt noch ein Joch reinlegen können. 
Die Stadt Neresheim hat inzwischen auch ihre Hausaufgaben gemacht und hat
      den alten Weg oberhalb der Trasse endgültig fertiggestellt. Nun können
      Radfahrer und Wanderer wieder ohne Probleme und von unseren Bauarbeiten
      ungestört ihren Weg gehen. 
Und unsere Rodungsarbeiten wurden auch termingerecht zum 1. März
      beendet. Also können wir nun damit beginnen, die restliche Trasse bis
      zur Station Sägmühle für den Gleisbau vorzubereiten. 
Dazu muss die oberste Schicht des Weges abgetragen werden, da sie zum Teil
      recht stark mit Gras durchwachsen ist. Auch die Wasserabzugsgräben müssen
      wieder hergerichtet werden, und an ein paar Stellen müssen kleinere
      Hangrutschungen gesichert werden, sonst sind die Gräben gleich wieder
      dicht. Dann können wir Schotter anfahren lassen, Schwellen auslegen
      und dann gehts wieder mit Schienenlegen weiter. 
       Wir konnten kein weiteres Joch mehr legen, dazu war der Rest der
      vorbereiteten Trasse zu kurz. Dafür haben wir nun das letzte Teilstück
      bis zur (vorläufigen) Endstation Sägmühle in Angriff
      genommen. Wir haben die Entwässerungsgräben ausgeräumt,
      denn da haben sich in den letzten 25 Jahren jede Menge Äste und ganze
      Baumstämme angesammelt, und dann gings an die Trasse. Der vorhandene
      Wegbelag wurde mehrere Zentimeter hoch abgehobelt und überwalzt,
      damit war die Frostschutzschicht schon fertig. Dann wurde Schotter
      verteilt und ebenfalls gewalzt. Auch für das Umfahrgleis an der Sägmühle
      ist schon das Schotterbett vorbereitet. 
Mit unserem Radlader haben wir eine ganze Menge Schwellenpakete auf die Trasse gebracht und einen Teil der Schwellen haben wir auch schon ausgelegt (etwas über 200 Meter an einem Nachmittag, in Handarbeit!). Bilder davon gibt es auf der Gleisbauseite. Die nächsten Wochenenden werden wir nun wohl mit Schwellenrücken verbringen, dann gehts mit dem Schienen verlegen weiter.
       Auch wenn wir durch den 1. Mai seit dem letzten Baustellenbericht nur 3
      Samstage zum Arbeiten hatten, liegen die Schwellen jetzt bis kurz vor die
      1. Weiche der Station Sägmühle. Inzwischen ist auch wieder eine
      Ladung Schienen angekommen, so daß das Gleisende demnächst
      wieder weiterwandern kann. 
Noch ein Tip für alle, die die Baustelle besichtigen wollen. An der
      Station Sägmühle bestehen keine Parkmöglichkeiten, ein
      Parkplatz befindet sich am Haltepunkt Steinmühle, von wo aus man
      bequem zum ehemaligen Kalkwerk und auf dem neuen Weg (nicht auf der
      Bahntrasse!) bis zur Sägmühle wandern kann. Dort lädt
      seit kurzem ein Rastplatz mit Tisch und Bänken zum Verweilen ein. 
Und bitte nicht mit dem Auto zum Kalkwerk fahren, das kann gewaltig Ärger
      geben, da die Wege ausschliesslich als Rad- und Wanderwege gedacht sind
      und zum Teil auf Privatgelände liegen. Ausnahmen gibts nur für
      Anlieger. 
       Der Gleisbau wurde noch nicht wieder aufgenommen, denn die ersten warmen
      Tage haben ein kleines Problem zu Tage gefördert. An einigen Stellen
      hat der kalte Winter die Bögen ungleichmässig nach innen
      gezogen, was nun dazu führt, daß die Schienen, wenn sie von der
      Sonne aufgeheizt werden, nun genauso ungleichmässig nach aussen
      schieben. Das Gleis geht eben den Weg des geringsten Wiederstandes,
      normalerweise in die Stosslücken, aber da es noch nicht
      eingeschottert ist, knicken die Bögen stellenweise nach aussen. 
Und da auch ein Baugleis sicher befahrbar sein muss, haben wird die
      letzten Wochenenden damit verbracht, die Bögen wieder auszurichten
      und mit Schotter zu sichern. Diese Arbeit wird sich auch noch ein paar
      Wochenenden lang fortsetzten, da wir immer noch von Hand vom OW aus
      schottern. Parallel dazu wird deshalb die Aufarbeitung unseres
      Schotterwagens forciert, da die Handarbeit doch sehr schwer und langwierig
      ist. 
Wie befürchtet hat uns das Schottern der kritischen Stellen und
      Richten der Gleise vom Weiterbau abgehalten. Dafür können wir
      jetzt die meisten Bögen mit gutem Gewissen befahren, das hat uns auch
      das EBA bestätigt, das uns vor wenigen Wochen einen Besuch
      abgestattet hat. Wieviele Tonnen Schotter (100? 200? oder mehr?) wir dafür
      geschaufelt haben, wollen wir lieber nicht nachrechnen. Auch die
      'Schlangenlinien' beim Haltepunkt Steinmühle haben wir beseitigt. 
Jetzt dürfte nur noch ein Bogen zu sichern sein, nämlich der
      hinter der Egau-Brücke. Mit seinen 90 Grad bei einem Radius von unter
      150 Metern werden da schon gewaltige Kräfte frei, was uns einen
      wilden Knick im Gleis beschert hat. Zum Glück am Schienenstoss, das lässt
      sich richten. 
Fürs erste haben wir nun genug Schotter geschaufelt und Schienen
      zurechtgebogen. Der Bogen hinter der Egaubrücke ist nun auch wieder
      ein Bogen (und kein Polygonzug) und komplett eingeschottert. 
Nachdem nun auch die Bahnhofshocketse mit all ihren Vorbereitungen hinter
      uns liegt, geht es jetzt wieder mit dem Gleisbau weiter. Die nächsten
      drei Joche sind inzwischen gesägt und gebohrt und warten auf den
      Einbau. 
Dank zweier einfallsreicher Vereinsmitglieder geht das Sägen der
      Schienen jetzt elektrisch von statten, sie haben kurzerhand den nicht
      gerade sehr umweltfreundlichen und recht alten Zweitaktmotor an der Säge
      gegen einen Elektromotor ausgetauscht. Damit hat der ewige Krach und die
      Abgasschwaden endlich ein Ende, und mit Startproblemen im Winter müssen
      wir uns wohl auch nicht mehr rumschlagen. 
Der Gleisbau läuft nun wieder. Ein Wochenende war unser Platz durch
      eine Veranstaltung blockiert, da ging ausser Schwellenrücken an der
      Station Sägmühle nicht viel. Die Schwellen liegen nun bis in den
      zweigleisigen Teil der Station, nur die Stelle, an der die Weiche
      hinkommt, ist ausgespart. 
An den anderen Wochenenden haben wir insgesamt 6 Joche verlegt. Damit sind
      wir nun schon im nächsten Bogen, wieder fast 90 Grad, diesmal nach
      links. Es ist die letzte grosse Kurve vor der Station Sägmühle,
      danach gehts bis auf zwei kurze Kurven nur noch geradeaus, immer am
      Waldrand entlang. Oberhalb der Bahntrasse verläuft der neue Rad- und
      Wanderweg, dahinter liegen die unter Naturschutz stehenden Terrassen des
      ehemaligen Steinbruchs der Härtsfeldwerke. 
Noch eine Bitte an unsere Besucher: Schaut euch die Baustelle vom Wanderweg aus an, auf der Trasse zu laufen ist nicht ungefährlich und kann auch zu Schäden an der unbefestigten Schotterkante führen. Und die Wiese neben der Trasse ist Naturschutzgebiet, da versteht es sich von selbst, daß man die nicht betreten sollte.
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