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Diese Seite enthält die Monatsberichte des Zeitraumes Oktober 1999 bis September 2000.
Mit vier Jochen hielt sich der Baufortschritt diesen Monat etwas in
Grenzen, aber unsere Bohrmaschine zum Bohren der Löcher für die
Flachlaschen hat uns im Stich gelassen. Ein Zahnrad im Getriebe leidet
etwas unter Karies. Die Zeit, bis das entsprechenden Ersatzteil da ist,
sind wir natürlich nicht untätig gewesen. Inzwischen haben wir
schon einige Joche fertig gesägt und auch schon Vorbereitungen
getroffen, einige vom EBA beanstandete Schienen auszuwechseln.
Im Bereich des Haltepunktes Steinmühle haben wir einige Schienen S41
aus dem Jahr 1947 eingebaut. Wer weiss, aus was für einem Stahl die
damals gewalzt wurden, aber der Beste wars nicht. Nachdem unser Bauzug öfter
drüber ging, ist die Innenkante an einem runden duzend Schienen
ausgebröckelt. Und bevor wir 150 Meter Kante nachschweissen und das
Problem damit vielleicht doch nicht in den Griff kriegen, tauschen wir sie
lieber aus.
Die Austauschschienen sind bereits zur Hälfte gesägt und liegen
zum Bohren und anschliessenden Verladen bereit. Wartet eigentlich alles
nur noch auf die Bohrmaschine...
Die Bohrmaschine funktioniert wieder und wurde gleich wieder voll in
Anspruch genommen. Die schon auf Vorrat gesägten Joche (5 Stück)
wurden gebohrt und auch gleich eingebaut. Damit waren alle Schienen aus
der letzten Lieferung im Mai verbaut und wir saßen kurzfristig auf
dem Trockenen. Inzwischen sind aber schon wieder 60 Tonnen Schienen
angekommen, womit die nächsten ca. 45 Joche gesichert sind. Das dürfte
als Arbeitsvorrat bis zum Frühjahr reichen.
Das Abladen der Schienen ist übrigens trotz Kran nicht so ganz
einfach. Die liegen auf dem LKW wie Kraut und Rüben durcheinander und
müssen erst aufgerichtet und freigestellt werden, damit sicher am
Kran angeschlagen (angehängt) werden können. Das ist ähnlich
wie Mikado spielen, nur mit mehr Kraft. Gefühl und Vorsicht brauchts
aber auch, sonst fällt einem so ein '750 Kilo Stäbchen'
auf den Fuß und man hat verloren.
Bis zum Streckenende an der Sägmühle reichts allerdings noch
nicht ganz, da brauchen wir wohl noch ne kleine Fuhre mit ca. 20 bis 30
Tonnen. Kommt darauf an, wieviel Verschnitt wir bei den Schienen haben.
In der Zeit, als wir keine Schienen mehr hatten, haben wir mit dem
Austausch der maroden S41-er am Haltepunkt Steinmühle begonnen,
vorbereitet waren die Schienen ja schon. Die Hälfte ist schon
ausgewechselt, der Rest wird an den nächsten Wochenenden folgen.
Das Auswechseln der Schienen am Haltepunkt Steinmühle ist nun
abgeschlossen und die maroden Schienen werden wohl bald den Weg zum
Schrotthändler antreten.
Obwohl am 4. und 5. Dezember auch noch unsere Modellbahnausstellung war
(und damit kein Gleisbau), haben wir noch 4 weitere Joche ans Gleisende
anhängen können. Damit sind wir fast aus dem 90 Grad Bogen
raus, das nächste Joch liegt nur noch 5 Meter im Bogen, dann
gehts geradeaus.
Bis zum nächsten Bericht wird sich wohl nicht so viel tun, wir haben
dieses Jahr nur noch ein Bau-Wochenende, der erste Weihnachtsfeiertag fällt
ja auf einen Samstag, und der darauffolgende Samstag ist Neujahr. Mal
sehen, was der Winter an den übrigen Wochenenden macht, vielleicht
gibts diesmal nicht so viel Schnee wie vor einem Jahr.
Der Winter hat uns an den beiden Arbeitswochenenden einigermassen in
Ruhe gelassen, dafür hat uns Lothar (die steife Brise am 2.
Weihnachtsfeiertag!) etwas Arbeit besorgt. Dicke Bäume lagen zwar
nicht auf den Gleisen, aber jede Menge abgerissene Äste mussten vor
der ersten Fahrt des Bauzuges weggeräumt werden. Bei der Gelegenheit
wurden auch gleich halb heruntergerissene oder sonstwie störende Äste
entfernt.
Am letzten Arbeitswochenende vor Weihnachten konnten 4 Joche vorbereitet
werden, die dann am vergangenen Wochenende eingebaut wurden. Durch die
Aufräumarbeiten an der Trasse konnte der Bauzug nicht so früh
wie gewohnt an die Baustelle fahren, deshalb wurde es beim Einbau des
letzten Jochs schon dunkel, und wir haben es im Schein von Handlampen
eingebaut. Hoffentlich ist es gerade geworden.
Das Joch ist gerade geworden, und die nächsten elf auch.
Auch wenn uns der Winter mal wieder für zwei Wochen zu
Werkstattarbeit gezwungen hat, sind wir im letzten Monat 130 Meter weiter
gekommen und haben nun die letzte kurze Kurve vor der Einfahrtsweiche Sägmühle
erreicht.
Daß es so schnell vorwärts ging, lag zum einen daran, daß
es geradeaus ging, Kurven zu biegen kostet doch ziemlich Zeit. Zum anderen
haben wir es dem Umbau der Rollböcke zu verdanken, da wir nun 8
anstatt 4 Schienen laden können, sparen wir uns die Zeit, die Rollböcke
nach zwei Jochen wieder in den Bahnhof zu fahren, die nächsten
Schienen zu laden und wieder zur Baustelle zu fahren. Dadurch haben wir
bisher immer mindestens eine Stunde verloren, die uns dann am Abend
fehlte.
Inzwischen ist der Engpass beim Bauen nicht mehr der Einbau der Joche
selbst, sondern das Sägen und Bohren kostet am meisten Zeit. Wenn
nicht fleissige Vereinsmitglieder jeden Mittwoch bis in die Nacht an der Säge
und an der Bohrmaschine stehen würden, hätten wir am Samstag
keine vier Joche zum Verlegen.
Hoffen wir, daß uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, dann können wir bis zum Sommer den Gleisbau so ziemlich abschliessen, zumindest was das Schienen verlegen betrifft. Dann kommt noch das Einschottern der gesamten Strecke, aber bis dahin dürfte der Schotterwagen vielleicht auch schon fertig sein, zur Zeit wird ja mit Hochdruck daran gearbeitet.
Die Einfahrt Sägmühle ist erreicht, der kurze Bogen und die
anschliessende Gerade hat uns wenig Mühe gemacht. Und die restlichen
Schwellenstapel bis zum vorläufigen Gleisende sind jetzt auch
ausgebreitet. Wie die Station Sägmühle mal aussehen wird kann
man sich jetzt schon vorstellen.
Als nächstes steht der Einbau der Einfahrtsweiche an. Der Zungenteil
steht schon an der Baustelle zum Einbau bereit, der Herzstückbereich
ist noch im Bahnhof Neresheim. Da es sich um eine Strassenbahnweiche
handelt, die für schmälere Spurkränze gebaut ist, sind noch
ein paar Arbeiten im Herzstückbereich erforderlich. Die Radlenker
sind schon ausgebaut und zum hobeln in einen Spezialbetrieb gebracht
worden, die Flügelschienen werden demnächst folgen. Sobald die
Weiche drin ist, können wir restlichen Schienen legen, 2 Gleise zu je
ca. 150 Meter, noch eine Weiche und dann noch mal ca. 60 Meter zum
bequemen Umsetzen. Insgesamt also noch ca. 300 laufende Meter.
Die Weiche wurde letzte Woche eingebaut, und sieben weitere Joche auch
noch, davon sechs im Hauptgleis und eins im Umfahrgleis. Jetzt können
wir mit dem Bauzug und dem KLV zur Baustelle zu fahren, ohne daß
wir zum Umsetzen wieder 3 Kilometer zurückfahren müssen.
Es gab auch noch ein Jubiläum zu feiern, kurz hinter der Weiche wurde
das 200-ste Joch der Neubaustrecke verlegt.
Da uns das Wetter im März nicht gestattete, die Weiche einzubauen -
die Wiese an der Sägmühle war so nass, daß wir mit unseren
Fahrzeugen vermutlich einen Acker daraus gemacht hätten - haben wir
uns in der Zeit die zweite Weiche vorgenommmen, schliesslich werden wir
sie bald einbauen können. Eine Fuhre Schienen habe wir auch wieder
bekommen, wir können also mit Volldampf weiterarbeiten.
Wir haben das Gleisende erreicht!
Am 29. April 2000 war es soweit, das letzte Joch des 1. Bauabschnitts
hat seinen Platz hinter der Ausfahrtsweiche Sägmühle in Richtung
Dischingen gefunden.
Bilder davon gibt es bei den Streckenbildern
(Sägmühle)
Damit ist der Gleisbau aber noch lange nicht beendet, das Umfahrgleis an
der Sägmühle muss noch eingebaut werden, bisher liegen davon 6
Joche, eins an der Weiche auf der Neresheimer Seite, und 5 an der
Dischinger Seite.
Danach kommt dann das Schottern, Richten und Stopfen des Gleises,
Herstellen der Bahnsteige und viele andere Kleinigkeiten an der Strecke.
Die Bauberichte werden also noch eine ganze Weile weitergeführt
werden.
Und auch an der Gleisanlage im Bahnhof Neresheim wird es noch ein paar Änderungen
bzw. Ergänzungen geben. Wir werden darüber berichten...
Lückenschluss im Umfahrgleis!
Ein weiters historisches Datum: Am 27. Mai 2000 ist auch das Umfahrgleis
im Bahnhof Sägmühle durchgängig befahrbar geworden.
Auch hierzu gibt es Bilder bei den Streckenbildern
(Sägmühle)
Vier Jahre nach dem ersten Spatenstich (am 16. Mai 1996) haben wir das
erreicht, was damals von vielen als unmöglich bezeichet wurde. Nun
liegen wirklich alle Schienen des 1. Bauabschnitts, und der größte
Teil wurde von den Vereinsmitgliedern selbst in mühsamer Handarbeit
verlegt. Abgesehen von den Bahnübergängen, die die Firma
Leonhardt Weiss gebaut hat und einem kurzen Projekt mit den evangelischen
Jugendheimen hatten wir keine weitere Unterstützung, weder ABM-Kräfte
noch Auszubildende von Gleisbaufirmen.
Im Bahnhof Neresheim haben wir inzwischen begonnen, die Vorbereitungen für
die Erweiterung der Gleisanlage zu treffen. Da wir keine Arbeitsgrube
haben, wird es mit Fahrzeugabnahmen schwer. Also haben wir die Genehmigung
erhalten, eine zeitweise zu benutzende Arbeitsgrube in den alten
Lokschuppen zu bauen.
Zeitweise zu nutzend bedeutet hier, daß die Grube in der Regel mit
Bohlen abgedeckt wird und die Fahrzeuge des städtischen Bauhofs
darauf stehen. Bei Bedarf werden dann die Fahrzeuge woanders abgestellt
und wir können hinein.
Dazu benötigen wir natürlich auch ein Zufahrtsgleis, und das
nehmen wir jetzt in Angriff. Insgesamt müssen dafür 3 Weichen
neu eingebaut werden. Mit der Aufarbeitung der ersten haben wir nun
begonnen.. Nach den beiden Weichen für den Bahnhof Sägmühle
haben wir mit dieser Arbeit ja schon Routine.
Die Arbeiten an der Erweiterung der Gleisanlage sind angelaufen. Nach
der Aufarbeitung der Weiche (es mussten einige abgängige Schwellen
ersetzt werden) haben wir 16 Meter unserer Neubaustrecke an der
Bahnhofsausfahrt herausgerissen und durch die Weiche ersetzt. Daran
schliesst sich dann das Ausziehgleis an, von dem heute natürlich erst
ein paar Meter liegen. Von diesem Gleis aus werden dann zwei Weichen in
den Lokschuppen führen, allerdings wird vorläufig nur ein Gleis
in den Lokschuppen gebaut. Die zweite Weiche wird erst einmal ohne
Anschluss bleiben, sie wird nur eingebaut, damit wir später, wenn wir
mal das 2. Gleis im Lokschuppen nutzen können, nicht schon wieder was
herausreissen müssen.
Die Aufarbeitung der nächsten Weiche hat auch schon begonnen und wird
mit Sicherheit länger dauern als die Aufarbeitung der anderen
Weichen, da zum einen viele Schwellen ersetzt werden müssen, und zum
anderen das Herzstück so konstruiert ist, daß Strassenbahnen
auf dem Spurkranz darüber fahren. Das wird einiges an Fräsarbeiten
mit sich bringen.
Die Erweiterungen sind im Übrigen auch schon im
Gleisplan des Bahnhofs Neresheim
eingezeichnet. Und bei der Bahnhofshocketse am 12. und 13. August 2000
bietet sich die Gelegenheit, sich die Baumaßnahmen von den Aktiven
erklären zu lassen.
Wie erwartet dauert die Aufarbeitung der Weiche noch an. Vor allem benötigen
wir noch die neuen Weichenschwellen, die sind bestellt aber noch nicht
geliefert.
Parallel dazu hat dafür das Schottern mit dem Ommt 184 begonnen, der
nun seine Zulassung hat, allerdings nur eine vorläufige, für die
endgültige Abnahme brauchen wir unsere Grube.
Als Triebfahrzeuge kamen unser T 33 und für ein paar Tage auch
unsere Dampflok 12 zum Einsatz. Letztere erregte natürlich
einiges an Aufsehen, eine Dampflok im echten Arbeitseinsatz ist heutzutage
selten zu beobachten. Davon gibt es natürlich auch ein
paar Bilder.
Mit dem Schotterwagen zu Schottern ist im Vergleich zum Schottern vom OW
herunter, wie wir es letztes Jahr gemacht haben, natürlich wesentlich
einfacher. Klappe auf und 20 Tonnen Schotter sind innerhalb von knapp 2
Minuten im Gleis. In Handarbeit waren wir da mit fünf Mann drei
Stunden beschäftigt.
Insgesamt wurde der Abschnitt vom Bahnhof Neresheim bis zum Bahnübergang
über die L2033 (BÜ 1) komplett geschottert, dazu noch ein Stück
von ca. 150 Metern nach dem Bahnübergang rechts und links.
Bedingt durch das Härtsfelder Sommerfest, das wie jedes Jahr Ende
August auf dem Bahnhofsgelände stattfindet, konnten wir noch nicht
weiterschottern. Der Platz war fast zwei Wochen lang von verschiedenen
Schaustellern und Fahrgeschäften belegt.
Dafür blieb Zeit für viele kleine Arbeiten, die auch mal gemacht
sein wollen. Dazu gehört die jährliche Untersuchung der
Wasserabzugsrohre in den Bahndämmen, der Einbau einer zusätzlichen
Wasserablaufrinne am Bahnübergang über die L 2033, Mäharbeiten
usw.
Die neuen Weichenschwellen sind in der Zwischenzeit auch geliefert
worden. An den Weichen der Station Sägmühle wurden je zwei
normal lange Schwellen gegen 3,60 Meter lange sogenannte
Stellschwellen ausgewechselt, die die Stellvorrichtungen aufnehmen werden.
Die Aufarbeitung der Weiche 8 hat ziemliche Fortschritte gemacht,
alle fehlenden oder abgängigen Schwellen (über die Hälfte)
wurden durch neue ersetzt. Demnächst werden wir das Herzstück
ausbauen und fräsen oder fräsen lassen. Bis dahin haben wir uns
schon die nächste aufzuarbeitende Weiche (7) bereitgelegt, damit es
uns nicht langweilig wird....