Der Gleisbau - Vorbereiten und Einbau der Schienen


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Da wir gebrauchte Schienen verbauen, die in der Regel unterschiedlich stark abgefahren sind, beginnen die Vorbereitungen mit dem Ausmessen der Höhe, damit wir keine Stufen ins Gleis einbauen. Ein Höhenunterschied von mehr als einem Millimeter ergibt einen gewaltigen Schlag beim Überfahren.
Manchmal ist es ein richtiges Puzzle, die passenden Schienen zusammenzusuchen um die Höhenunterschiede auf wenige zehntel Millimeter zu begrenzen.

Wenn wir die Schienen in ganzen Jochen bekommen haben, müssen wir diese erst zerlegen, bevor wir sie weiterverarbeiten können.
Danach folgt dann das Sägen auf die exakte Länge und das Bohren der Löcher für die Laschen.

Der Autor dieser Seiten an der Schienensäge (22Kb)
Hier hat mich meine Frau beim Schienensägen abgelichtet, die Säge ist übrigens aus den Beständen der ehemaligen NVA. Ein Trennjäger wäre zwar schneller, aber die Säge ist wesentlich billiger zu betreiben, da die Sägeblätter billiger als Trennscheiben sind und vor allem länger halten.

Die Säge (14Kb) Das obige schwarz-weiss-Bild stammt noch aus den Urzeiten dieser Seiten, deshalb hier zwei neuere Bilder, auf der die selbe Säge nach der Umrüstung auf elektrischen Betrieb zu sehen ist.
In der Bildmitte ist der rechteckige Wassertank für das Kühlwasser zu sehen, dahinter befand sich der Zweitaktmotor, der nun durch einen wesentlich kleineren und vor allem leichteren E-Motor ersetzt wurde. Der Hebel rechts betätigt die die Ausrückkupplung, die nun eigentlich überflüssig geworden ist.


Hier noch eine Detailaufnahme der 'Schnittstelle'. Gut zu sehen ist die Schienenbefestigung, die wir aus einer Stosslasche gefertigt haben. Dadurch sitzt sie Säge 'bombenfest' an der Schiene. Die serienmässige Ausführung war da machmal etwas wackelig, was uns einige Sägeblätter gekostet hat (ein kurzes 'ping' und man wusste was passiert war).
Die Wanne unter der Schiene fängt das ablaufende Kühlwasser mit den Spänen auf. Wenn was daneben tropft ist es auch nicht schlimm, es handelt sich ja um reines Wasser ohne irgendwelche Zusätze.
Die Säge (11,5Kb)

Beim Verladen (18Kb) Danach werden die Schienen auf die Rollböcke verladen und auf die Baustelle gefahren

Nun geht es an den Einbau. Wie auf den folgenden Bildern gezeigt, werden die Schienen mit Hebeböcken und sogenannten Rollengreifern von den Transportfahrzeugen gehoben und nach vorne zur Einbaustelle geschoben. Nach dem Ausrichten der Schwellen werden die Schienen abgelassen und mit den bereits verlegten mittels Flachlaschen verschraubt.

Anheben der Schienen von den Rollböcken (16Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen
Mit dem ersten der drei Hebeböcke werden die Schienen von den Rollböcken gehoben und nach vorne geschoben.
Vorrücken der Schienen (18Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen
Hier wird die Schiene vom zweiten Bock übernommen

Funktionsweise der Hebeböcke (25Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen

Nun hat die Schiene ihre Position erreicht. Im Vordergrund ist zu sehen, wie der Rollengreifer die Schiene umfasst. Entlastet können die Rollen auseinandergeklappt werden und geben die Schiene frei.

Schienenstoss (21Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen
Um die Schienen zu verlaschen, müssen sie exakt auf gleicher Höhe liegen, nötigenfalls muss die bereits verlegte Schiene (Auf der der Bauzug steht!) mit dem abgebildeten Gleisheber angehoben werden. Im Hintergrund ist die fertige Laschung zu sehen, vorne auf der Schwelle liegen die Bolzen für die vordere Laschung.
Schwellenzange (6Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen
Nein, das ist keine überfahrene Spinne, sondern eine Schwellenzange, mit der wir die Schwellen tragen und ausrichten.

Dann kommt das Festschrauben auf den Schwellen. Wie bereits erwähnt, benutzen wir gebrauchtes Material, da kommt es recht häufig vor, daß die Schrauben und Muttern durch rauhe Behandlung verzogen oder beschädigt sind. Wenn man da mit einer Schraubmaschine anzieht, kommt es gelegentlich zu einer spanenden Bearbeitung der Gewinde oder die Schraube bricht ganz ab. Deshalb werden die Muttern mit einem T-Schlüssel von Hand angezogen, da merkt man es sofort, wenns klemmt und kann eine andere Mutter versuchen. Später werden dann die Schrauben mit der Maschine mit eingestelltem Drehmoment nochmal nachgezogen.

Festschrauben der Schienen (27Kb)
Foto am 27.2.1999 von Yvonne Stempel aufgenommen
Schraubeinsatz mit vereinten Kräften.


Nebenbei bemerkt, so haben wir auf den bis hierher verlegten 2 Kilometern über 10.000 Schrauben angezogen.

Nach dem Ausrichten des so verlegten Gleisjochs kann dann der Bauzug vorrücken und das nächste Joch wird verlegt. Auf der Geraden ist das Ausrichten relativ einfach und beschränkt sich auf das Einhalten der Richtung. In den Kurven wirds dann etwas heftiger, schliesslich soll es ja ein Bogen und kein Polygonzug werden. Hier wird dann das Joch etwas angehoben und mit Hilfe von 2 bis 3 Brechstangen und viel Muskelschmalz 'in Form' gebracht.


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[ Letzte Aktualisierung 26.09.1999 Gerald Stempel ]