Anfang September 2010 kam ein neuer Fahrzeugtyp bei der Härtsfeldbahn an, den es hier bisher noch nicht gegeben hat.
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Ein Rollwagen, der bisher seinen Dienst in der Schweiz verrichtet hat und dort überflüssig wurde. |
Die Radreifen glänzen noch vom Abdrehen auf unser Radprofil |
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Die Achsen sind in Gummifederblöcken gelagert. |
Die Tragkraft des Rollwagens ist beachtlich, und die Geschwindigkeitsangaben zeigen, daß der Güterverkehr auf den Schweizer Meterspurbahnen etwas zügiger als bei uns abgewickelt wurde |
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Was macht aber dieser Rollwagen bei der Härtsfeld-Museumsbahn? Ein
historisches Vorbild hat er ja nicht.
Des Rätsels Lösung: Er wird als reines Baufahrzeug dienen.
Da sich unter unserer Bahntrasse zum Teil ein Abwasserkanal befindet, muß
dieser gelegentlich gespült und mit Spezialkameras untersucht werden.
Die dazu notwendigen Untersuchungsfahrzeuge müssen auf irgend eine
Art dazu auf die Bahntrasse kommen.
Dazu erhält der Rollwagen eine 2,50 Meter breite Plattform
aufgesetzt, auf der die LKW an ihren Einsatzort gebracht werden. Für
den Transport von Baumaterial und Baumaschinen wird er dann aber wohl auch
eingesetzt werden.
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Für den Transport von Fahrzeugen wurde eine
Containerplattform auf dem Rollwagen aufgesetzt und eine Auffahrrampe
gebaut. Hier ist zum ersten Test nur ein VW-Bus die Rampe hinauf gefahren, aber auch unser Radlader war da schon probehalber drauf. Die Plattform trägt übrigens 28 Tonnen, bei einem Eigengewicht von 1,6 Tonnen. |
Sämtliche Anbauteile wurden ohne am Fahrzeug oder am Containerboden etwas zu verändern an vorhandenen Befestigungsmöglichkeiten angebaut. Die Plattform selbst ist auf Containerhalterungen aufgesetzt und kann so jederzeit angenommen werden, ist aber stabil verankert. Theoretisch könnten wir jetzt auch in den Containertransport mit 20 Fuß Containern einsteigen.... |
Doch der Rollwagen soll nicht nur für Transporte dienen. Um unsere Vegetationskontrolle zu erleichtern, haben wir ein gebrauchtes Mulag Mähgerät mit Schlegelmähwerk auf einen Tragrahmen mit Containerecken montiert. Zum Antrieb des Mähgerätes, das normalerweise auf einem Unimog montiert ist und dort über die Zapfwelle angetrieben wird, mußte auch ein 130 PS Motor auf den Rahmen montiert werden und eine Bedienerkabine. | |
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Hier der erste Test der gesamten Einheit. Die Bedienerkabine steht provisorisch auf der Containerplattform, inzwischen ist sie ebenfalls auf den Tragrahmen montiert. |
Für den Antrieb sorgt hier unser T33, der über
eine Stange mit dem Rollwagen gekuppelt ist. Gut zu sehen ist der Streifen, den das Mähwerk in einem Arbeitsgang gemäht hat. |
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Eine weitere Testfahrt führten wir mit unserer
Dampflokomitive durch, die hier gerade nach einer Sonderfahrt noch
angeheizt war. Die kleinen Bäumchen im Vordergrund stellen für das Mähwerk kein Problem dar. |
Gut zu sehen ist hier die Funktion der Absaugung des Schnittguts, das vom Bahndamm weg geblasen wird. | ![]() |
Die ersten Testfahrten verliefen recht vielversprechend, auch wenn es
noch einige Kinderkrankheiten gab. So überhitzte der Motor anfangs da
die Kühlleistung nicht ausreichte. Durch den Einbau eines zweiten Kühlers
und stärkerer Ventilatoren bekamen wir das aber in den Griff. Die
Hydraulik wird übrigens mit Rapsöl betrieben, Mineralöl
wollen wir dazu im Naturschutzgebiet nicht einsetzen.
Noch nicht ganz zufrieden sind wir mit der Entsorgung des Schnittguts,
welches wir vorläufig an den Dammfuß blasen. Uns schwebt vor,
es in einen Container zu blasen und einer Biogasanlage zuzuführen,
aber dafür haben wir bisher keinen Abnehmer gefunden.