Dieser Wagen hat nichts mit der früheren Härtsfeldbahn zu tun,
aber wir brauchen ihn zum Schottern unserer Gleise, also als Baufahrzeug.
Der Wagen wurde 1952 von der Firma Talbot in Aachen für Rheinbraun
gebaut (Spurweite 900mm). Zwischendurch wurde der Wagen auf 750 mm
umgespurt, konnte aber so nicht eingesetzt werden. Nun wird er also auf
Meterspur umgebaut. Der Wagen hat ein Leergewicht von 11 und ein
Gesamtgewicht von 34 Tonnen, das ergibt eine Achslast von 17 Tonnen. Damit
hätte er übrigens auf der ehemaligen Härtsfeldbahn gar
nicht fahren können, damals waren nur 10 Tonnen zugelassen.
Januar 2000: Die Achsen sind nun auf Meterspur umgebaut. Dazu
wurden die Radscheiben von den kurzen Achswellen abgedrückt und auf
neue aufgepresst, die wir aus alten, regelspurigen Güterwagenachsen
angefertigt haben.
Der Wagen wurde auf die Böcke genommen und die Achshalter und
Blattfedern ausgebaut. Sie müssen beiderseits um ca. 5 cm nach aussen
versetzt werden, da sie für eine maximale Spurweite von 900 mm
ausgelegt waren.
April 2000: Die Umbauten an den Achshaltern sind abgeschlossen und der Wagen steht nun wieder auf eigenen Beinen, sprich Rädern. Zur Zeit wird die Bremsanlage auf die neue Spur angepasst und auf Druckluftbetätigung aufgerüstet. Die früher vorhandene Druckluftbremse wurde irgendwann einmal ausgebaut und der Wagen nur noch über die Handbremse gebremst, aber darauf wollen wir uns bei bis zu 20 Promille Gefälle nicht verlassen.
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Auch farblich hat sich an dem Wagen einiges getan, nach der Rostentfernung wurde er fast komplett grundiert und wird wohl bald seinen Endanstrich erhalten, probeweise wurde dieser auch schon auf einer kleinen Fläche aufgetragen |
Hier arbeitet ein Vereinsmitglied in nicht gerade bequemer Stellung
an der Lackierung des Rahmens. Die Bremsen sind hier schon montiert, aber noch nicht an die Handbremse angeschlossen, deshalb ist der Wagen mit einem Radvorleger gesichert. |
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Juni 2000: Die Arbeiten nähern sich langsam dem Ende. Die
Bremsanlage ist nun komplett, die Hand- und die Druckluftbremse
funktionieren. Jetzt müssen noch die Plattformen neu verblecht und
das Geländer der Bedienerbühne angehoben werden. Daß ist
deshalb notwendig, da die Arbeitsschutzvorschriften heute höhere Geländer
vorschreiben als das früher der Fall war.
Auch die Zug- und Stossvorrichtungen müssen noch entsprechend
umgebaut werden..
Dazu kommen noch viele Kleinigkeiten wie der Einbau der Lösezüge
und sonstiger Kleinteile und natürlich die Lackierung. Und dann kommt
die Abnahme.
Juli 2000: Es ist soweit, er hat seine Zulassung, allerdings nur befristet, da unter anderem noch ein Mangel vorliegt, nämlich die fehlende Zugänglichkeit von unten. Wird Zeit, daß wir unsere Grube bekommen.
Hier stand er am 29.07.2000, kurz vor seinem ersten Einsatz. Sieht er
nicht schmuck aus? Fast zu schade, um damit zu schottern. Aber seine
ersten Einsätze hat er nun schon hinter sich, Bilder davon gibts auf
der Bauseite. Dabei haben wir festgestellt, daß er sehr ruhig läuft
und der Schotter sich mit den Klappen und Schiebern sehr gut dosiert
ausbringen lässt. Da haben unsere Waggonbauer erstklassige Arbeit
geleistet.
Auf der Platform ist genug Platz für zwei Bediener für die
Schieber rechts und links, einen Rangierleiter, der die Funkverbindung zum
Triebfahrzeug aufrecht erhält, und noch weitere Personale, die zu
Schulungszwecken oder zur Baustelle mitfahren.
September 2000: In der Zwischenzeit wurde auch die Beschriftung des Wagens abgeschlossen. So sieht er jetzt aus.
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