Hauptuntersuchung der Lok 12 im Winter 2006/2007 - Teil 1
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November 2006
Nach 6 Jahren im Einsatz für die Härtsfeld-Museumsbahn ist im
Oktober 2006 die Untersuchungsfrist abgelaufen und die Lok erfährt
nun wieder eine Hauptuntersuchung.
Nachdem der Kessel der Lokomotive inzwischen 20 Jahre alt ist, muß
auch seine Außenseite mal wieder gründlich unter die Lupe
genommen werden. Dazu muß er komplett abgenommen werden.

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |
In der Rauchkammer muß die Ausmauerung entfernt
und die Ein- und Ausströmrohre demontiert werden. |
Ein Blick auf die vordere Rohrwand und das Einströmrohr.
Die Ausmauerung des Rauchkammerbodens ist bereits entfernt. |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |
Die Rohre unter der Rauchkammer. |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |
Die Kesselverkleidung und die Kesselisolation werden
entfernt, vorher mußten natürlich alle Schmierleitungen,
Dampfleitungen und sonstige auf dem Kessel montierten Ausrüstungsteile
demontiert werden. |
Kurzes durchatmen und beratschlagen, wie die
festgebrannten Schrauben wohl zu lösen sind. Für alle Fälle
liegt die Schlauchschere schon bereit. |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 31.10.2006 |
Eine Woche später ist der Kessel schon runter von
der Lok und steht auf einem Transportwagen, damit er für diverse
Arbeiten in den Lokschuppen gefahren werden kann. Die Außenseite
des Kessels ist in einem sehr guten Zustand, kleinere Abzehrungen sind
nur an der Feuerbüchse im Bereich der Waschluken zu verzeichnen. |
Im Boden des Transportwagens ist eine Öffnung,
die es erlaubt, von unten in die Feuerbüchse zu gelangen, um diese
von Rost und Rußablagerungen zu befreien und die
Stehbolzenbohrungen zu prüfen.
Die Feuerbüchse und die Rohrwände wurden in der Zwischenzeit
gereinigt und werden in Kürze von einem Kesselsachverständigen
untersucht. |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 31.10.2006 |
Dezember 2006
Der Sachverständige für die Hauptuntersuchung war bereits
einige Male vor Ort und hat u.a. die Treibstangen und das Fahrwerk der Lok
geprüft. Auch der Kessel wurde ausgiebig begutachtet und einige
Nieten gewechselt.
Der Regler mußte ausgebaut und nachgearbeitet werden, da er nicht
mehr hunderprozentig schloß. Inzwischen ist er schon wieder
eingebaut und die Druckprüfung des Kessels steht als nächstes
auf dem Programm (Wasserdruckprobe)
Größere Probleme oder Schäden sind bei den bisherigen
Arbeiten nicht zu Tage getreten.

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 01.12.2006 |
Magnetische Rißprüfung einer der
Treibstangen der Lok |
Der Kessel wird Stück für Stück
entrostet und grundiert. |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 21.10.2006 |

© Ernst Schwarz, aufgenommen am 01.12.2006 |
Einige Nieten am Feuerloch waren undicht und mußten
erneuert werden. Zuerst ausbohren und das Loch ausreiben... |
... dann neue Nieten einziehen und verstemmen. Die
gesamten untere Hälfte des Nietrings wurde erneuert. |

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So sehen sauber geformte Nietköpfe aus. |
Februar 2007
Die Arbeiten an der Lok gehen gut voran. Bald kann der Kessel wieder
aufgesetzt werden.
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Ein großer Brocken war der Aschkasten, dessen
zum Teil noch aus der aktiven Härtsfeldbahnzeit stammenden Winkel
so weit abgezehrt waren, daß sie komplett erneuert werden mußten.
Die Schrauben waren natürlich nicht mehr 'normal' zu lösen,
da mußte die Schlauchschere ran. |
Der Aschkasten seht hier natürlich auf dem Kopf.
Die Luftklappe und die Bodenklappe sind nach der Überarbeitung
auch wieder dicht und leicht beweglich.Fehlt nur noch das Gitter, daß
die Asche bei geöffneter Luftklappe im Aschkasten hält. |
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So sieht er dann im eingebauten Zustand aus.
Die Platten mit der zickzackförmig verlaufenden Schmiernut sind übrigens
die Kesselgleitplatten. Der Kessel, der vorne an der Rauchkammer mit dem
Lokrahmen verschraubt ist, muß sich ja beim Anheizen ausdehnen können
und gleitet auf diesen Platten nach hinten. |
Die Aufhängung der Bremse war ausgeschlagen und
mußte neu ausgebuchst werden. |
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Die Oberseite des Wasserkastens sowie die der Feuerbüchse
zugewandten Teile wurden zuerst entrostet und neu lackiert, denn wenn
der Kessel wieder drauf ist, kommen wir an diese Stellen nicht mehr ran. |
Als sich für einen Tag trockenes und nicht zu
kaltes Wetter ankündigte, wurden die Verkleidungsbleche des
Langkessels herausgeholt und hergerichtet. |
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Die alte Farbe und Rost mussten erst mal runter...... |
..... bis die Bleche blank und sauber waren. |
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Am Abend waren sie dann schon grundiert. Bei einer Lok
der Baureihe 50 wäre das wohl nicht so schnell gegangen.
Aber auch nach dieser Schleifaktion dauert es einige Stunden, bis sich
die Hände, von den Vibrationen des Winkelschleifers gereizt, wieder
normal anfühlen. |
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[ Letzte Aktualisierung 03.04.2007 Gerald Stempel ]