Der Pufferwagen GW 155
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Es handelt sich hier um einen umgebauten gedeckten Güterwagen, mit
hochgesetzten Regel Zug und Stoßvorrichtungen, um das Anhängen
von aufgebockten Normalspurwagen an Schmalspurlokomotiven mit
Mittelpufferkupplung zu ermöglichen.
Der Wagen war der erste der Härtsfeld-Museumsbahn, der aufgearbeitet
wurde. Dabei wurde allerdings mehr Wert auf die Optik, als auf die Technik
gelegt, denn an einen Einsatz im Fahrbetrieb dachte damals noch niemand.
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Pufferwagen Gw 155 im Zustand
nach der optischen Instandsetzung |
Juli 2007
Da der bisher im Dampfzug laufende Güterwagen GW 153 zum Saisonende
Fristablauf hat und aufgrund seiner fehlenden Bremse die Bremsleistung des
Dampfzuges nur sehr knapp ausreicht, wurde beschlossen, den bereits
optisch aufgearbeiteten Güterwagen GW 155 nun auch technisch
aufzuarbeiten, da er eine entsprechende Bremsanlage besitzt, und künftig
diesen im Dampfzug fahren zu lassen.
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Als erstes wurde der Wagen angehoben und ausgeachst,
um die Lager, Federn, Aufhängungen und vor allem die Bremsanlage
zerlegen und aufarbeiten zu können. |
Was dabei so zum Vorschein kam, war alles andere als
lustig.
Dieser Bolzen aus dem Bremsgestänge wies schon einige
Abnutzungserscheiningen auf und ließ schlimmes befürchten.
Er schreit förmlich nach einem Nachfolger. |
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Die dazu gehörende Bohrung im Hängeeisen war
erwartungsgemäß auch nicht mehr rund. Diese ließ sich
noch durch ausbohren und einsetzen einer Buchse richten. |
Doch es waren nicht nur Abnutzungserscheinungen an der Bremsanlage, auch
konstruktiv gab es ein Problem. Ursprünglich besaß der Wagen nämlich
gar keine Bremsen, diese wurden erst während seiner Einsatzzeit in
Laichingen nachgerüstet, vermutlich im Rahmen des Umbaus zum
Pufferwagen 1948. Dabei wurden anscheinend die Teile, die gerade so verfügbar
waren, eingebaut. Das Problem war dann, daß die Zugstange, die an
den Hängeeisen angreift, nicht in der selben Ebene wie die Zugstange
des Bremszylinders lag. So verliefen die Zugstangen nicht rechtwinkelig zu
den Bolzen der Umlenkhebel, sondern leicht schräg, was den starken
Verschleiß erklärt. Immerhin war der Wagen so Jahrzehnte lang
unterwegs.
Um die Höhendifferenz auszugleichen haben wir die
zweiteiligen Umlenkhebel durch dreiteilige ersetzt. Die Zugstange zu den
Hängeeisen ist hier oben befestigt, die Zugstange zum Bremszylinder
wird eine Etage tiefer an dem Bolzen rechts angreifen.
Damit ist dann die Höhendifferenz ausgeglichen und der Zug erfolgt
im rechten Winkel zur Achse des Bolzens. |
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Die Blattfedern erwiesen sich nach dem abbürsten
als einwandfrei, aber die Federschaken und die zugehörigen Bolzen
haben wir lieber ganz neu angefertigt, denn auch diese waren stark
verschlissen. |
Wie man an diesem Bild sieht, sind die Radprofile auch
nicht mehr so, wie sie sein sollten. Die Lauffläche sollte
eigentlich nach außen abfallen und der Spurkranz ist durch die
Abnutzung der Lauffläche zu hoch und außerdem scharf
gefahren. |
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Also ab auf den Transporter mit den Achsen und zum
Abdrehen bringen. |
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Die Radreifen sind nun neu profiliert und somit kann
der Wagen wieder eingeachst werden. |
Da der T37 vor dem Pufferwagen im Gleis steht, muß
er erst vom T33 rausgezogen werden. |
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Jetzt können die Achsen unter den Wagen gerollt
werden, dann wird der T37 wieder davor gestellt. |
Nur noch ein paar Kurbelumdrehungen, dann steht der
Wagen wieder auf seinen eigenen Rädern. |
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Die Arbeiten am mechanischen Teil der Bremsanlage sind so weit
abgeschlossen, die Arbeiten an der Druckluftanlage sowie der Einbau der
Elektrik erfolgen in den nächsten Wochen auf der Untersuchungsgrube.
Wenn dann noch ein paar Arbeiten am Aufbau, einige Bretter sind
auszutauschen, und der Innenausbau erledigt ist, kann der Wagen abgenommen
werden und wird dann wohl in der nächsten Saison im Dampfzug laufen.
Der Wagen kam im September in den Lokschuppen, wo die restlichen
Arbeiten erledigt werden.
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Die Verbretterung des Wagens mußte teilweise
erneuert werden, hier an der Laderaumtür. Vor allem die Stirnseiten
waren durch die Witterung dermaßen angegriffen, daß hier
einiges auszuwechseln war. |
Neue Federschaken, die Federn sauber gebürstet
und gefettet, neue Bremsklötze. Fehlt nur noch etwas Farbe am
Achsgabelsteg und an den Hängeeisen, dann sieht die Technik wieder
aus wie neu. |
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Die Arbeiten am Fahrgestell und der Bremsanlage sind soweit
abgeschlossen, technisch ist der Wagen bereits einsatzfähig und hat
am 27. März 2008 seine Hauptuntersuchung bescheinigt bekommen. Der
Wagenkasten ist zum großen Teil fertig aufgearbeitet, die
Lackierungsarbeiten sind in der Endphase. Was noch fehlt, ist der
Innenausbau des Wagens, zur Stromversorgung des Zuges braucht er noch
einen Batteriekasten, und für den Zugführer muß noch ein
Schreibtisch eingebaut werden. Bis dahin bliebt der GW 153 noch im
Dampfzug.
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[ Letzte Aktualisierung 20.04.2008 Gerald Stempel ]