In Ludwigsburg wurde ein Zweckverband für eine Stadtbahn gegründet.
Der beabsichtigte Verlauf der künftigen Stadtbahn orientiert sich im
wesentlichen an der im September 2008 vorgestellten
Machbarkeitsstudie der SWITCH Trust Consult
GmbH .
Die Stadtbahn soll von Remseck über Ludwigsburg und Möglingen nach Markgröningen führen. Ein Abzweig nach Schwieberdingen ins Industriegebiet ist ebenfalls angedacht.
Gründungsmitglieder des Zweckverbands sind die Stadt und der Kreis Ludwigsburg sowie die Gemeinden Möglingen, Markgröningen, Remseck und Kornwestheim. Die Gemeinde Schwieberdingen trat später bei.
In einem ersten Schritt soll jetzt mit der Deutschen Bahn über die Reaktivierung der bestehenden Schienenstrecke von Ludwigsburg nach Markgröningen verhandelt werden
Erste sichtbare Arbeiten an der Strecke sollen Freischneidearbeiten in Markgröningen im Bereich Zeppelinstrasse ab dem 22.2.2021 (Dauer 5 Tage) sowie in Möglingen im Bereich Daimlerstrasse ab dem 24.2.2021 (Dauer 3 Tage) sein.
Die Anbindung nach Schwieberdingen birgt noch Konflikpotential. Ältere
Überlegungen gehen davon aus, daß der Ast nach Schwieberdingen
hinter Möglingen direkt nach Schwieberdingen abzweigen soll, die
Alternative wäre ein Kopfmachen in Markgröningen, um von dort
aus nach Schwieberdingen zu fahren. Nachteil dieser Variante wäre
eine Verlängerung der Fahrzeit von Ludwigsburg nach Schwieberdingen,
der Vorteil die direkte und umsteigefreie Verbindung von Markgröningen
nach Schwieberdingen. In der Gemeinderatssitzung in Markgröningen am
9.2.2021 wurde von einer Fraktion die Forderung vorgebracht, die Anbindung
Schwieberdingens über Markgröningen zu befürworten und die
Abzweigung in Möglingen abzulehnen.
Hoffen wir, daß dies nicht zum Zankapfel wird und die Reaktivierung
verzögert.
In den beiden kurzen Abschnitten in Möglingen und Markgröningen wurden tatsächlich Vegetationsarbeiten durchgeführt. Davon und vom aktuellen Zustand des stillgelegten Teils der Strecke gibt es einen bebilderten Zustandsbericht.
Ende April erschienen in der Stuttgarter Zeitung und der Ludwigsburger Kreiszeitung zwei ähnlich lautende Artikel unter den Überschriften Grünes Licht für die Gleis-Reaktivierung und Bahn gibt grünes Licht.
Auslöser war die Übereinkunft mit der DB, die Strecke langfristig zu pachten, einen Verkauf der Strecke hat die DB bisher abgelehnt. Die allgemeine Freude der Kreisräte über diese Übereinkunft, von der man sich nun endlich den Durchbruch zur Reaktivierung verspricht, wird etwas von der nun aufkommenden Diskussion über die Geschwindigkeit der Reaktivierung getrübt. Während die einen befürchten, daß die Gutachten, Machbarkeitsstudien und Potentialanalysen für das Gesamtprojekt die Reaktivierung der vorhandenen Strecke ausbremsen könnte, raten andere dazu, das Ganze nochmals genau anzuschauen.
Inzwischen formiert sich in Möglingen bei den Anwohnern der Trasse so langsam der Widerstand gegen die Reaktivierung. Es werden Befürchtungen laut, die Bahnstrecke wäre vor allem für die Kinder, die gerne auf bzw. an den Gleisen spielen, gefährlich, und die zahlreichen ungesicherten Bahnübergänge wären eine Gefahr auf dem Schulweg. Bedenken, die bereits vor 20 Jahren vorgebracht wurden und die weiterhin unbegründet sind. Von den acht vorhandenen Kreuzungsmöglichkeiten sind nur vier höhengleich, davon ist einer mit Schranken gesichert (Bü Kruppstrasse), einer wird wieder mit Schranken gesichert (Bü Bahnhofstrasse), einer wird geschlossen (Fussgängerüberweg Albert-Kleinheinz-Strasse) und der Feldwegübergang Grabenäckerstrasse soll eine Lichtzeichenanlage erhalten. Wobei das Argument, eine Lichtzeichenanlage könnte von den Kindern missachtet werden und sei deshalb potentiell gefährlich, natürlich nicht von der Hand zu weisen ist.