© Jürgen Ranger 2005
Nach der Stilllegung der Härtsfeldbahn 1972 wurde der (inzwischen unter Denkmalschutz stehende) Bahnhof Dischingen von der letzten dort arbeitenden Bahnagentin gekauft und von ihr bewohnt, ohne daß irgendwelche Änderungen an der Bausubstanz vorgenommen wurden. Nachdem die Besitzerin verstorben ist, stand der Bahnhof eine Zeitlang leer und wurde im Jahr 1999 von den Erben zum Verkauf angeboten.
Da der Verein damals nicht in der Lage war, den Bahnhof zu erwerben,
wurde er von einer Privatperson erworben. Geplant war, die ehemaligen
Diensträume dem Verein zur Verfügung zu stellen, und die Wohnräume
zu sanieren und zu vermieten, um die Investitions- und Unterhaltskosten zu
decken.
Nachdem aber die Auflagen des Denkmalschutzes bekannt wurden und der zum
Teil doch recht schlechte Bauzustand zum Vorschein kam, war an eine
rentable Nutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken nicht mehr zu denken.
Der Besitzer sah sich unter diesen Bedingungen nicht in der Lage, das Gebäude
zu erhalten und hat deshalb das Gebäude dem Verein zum Kauf
angeboten.
Leider hat die finanzielle Lage des Vereins damals den Kauf nicht erlaubt, die dem Verein zur Verfügung stehenden Gelder waren für die in Betriebnahme des ersten Teilabschnitts der Museumsstrecke vorgesehen und wurden dort benötigt. Und das Bahnhofgebäude verfiel zusehends weiter.
Am Freitag, 16. September 2005 hat der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. (HMB) das ehemalige Empfangsgebäude Dischingen der Härtsfeldbahn von besagtem Privatmann erworben. Das letzte im Originalzustand befindliche Bahnhofsgebäude der ehemaligen "Schättere" - selbst die Fahrpläne von 1972 sind noch vorhanden - ist in den letzten Jahrzehnten in einen schlechten Zustand geraten. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es soll eines Tages den End- und Höhepunkt der Härtsfeld-Museumsbahn bilden. Die Gemeinde Dischingen hat in Zusammenarbeit mit dem HMB über die EU-Gemeinschaftsalternative "LEADER+" eine Förderung für den Erwerb und die Substanzsicherung des Bahnhofsgebäudes beantragt. Nunmehr ist dieser Zuschuss bewilligt worden und die Gemeinde hat den HMB mit der Abwicklung der Baumaßnahmen und der Sanierung beauftragt. Die Finanzierung und die künftige Unterhaltung des Gebäudes obliegt dem HMB. Das Gebäude muss in geeignetem Umfang für die Öffentlichkeit zu Informationszwecken über die Geschichte der Härtsfeldbahn zugänglich sein. Der Gemeinde Dischingen wurde ein Belegungs- und Nutzungsrecht sowie ein Vorkaufsrecht im Falle der Veräußerung eingeräumt. Bürgermeister Hitzler bedankte sich anlässlich der Vertragsunterzeichnung beim HMB für das enorme Engagement für den Tourismus auf dem Härtsfeld und freute sich darüber, dass das Gebäude nunmehr in besten Händen ist und einer guten Nutzung zugeführt werden kann.
Kurz darauf wurde mit ersten substanzsichernden Arbeiten begonnen. Dabei
galt das Augenmerk vor allem dem teilweise schadhaften Dachstuhl. Das
Nutzungskonzept sieht vor, dass die Diensträume im Erdgeschoss bei
der Sanierung möglichst im Originalzustand erhalten bleiben sollen.
In der ehemaligen Bahnagenten-Dienstwohnung im 1. Stock soll ein
Versammlungsraum eingerichtet werden. Das Dachgeschoss wird als Depot und
zur Vorbereitung von Sonderausstellungen genutzt werden. Für den
Erwerb des Gebäudes hatte der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. eine
Spendenaktion gestartet, mit der in kurzer Zeit
fast die komplette benötigte Summe aufgebracht werden konnte. Dafür
sei hiermit allen daran Beteiligten herzlich gedankt! Es fehlen nun noch
knapp 3.000,- Euro. Daher freut sich der HMB sehr über weitere
Spenden.
Das Spendenkonto hat die Nummer 110 015 301 bei der Kreissparkasse Ostalb,
Aalen BLZ 614 500 50 (IBAN DE08 61450050 0110015301, BIC OASPDE6A). Als
Verwendungszweck ist "Spende Dischingen" anzugeben. Für
Spenden über 50,- Euro wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
Darüberhinaus soll im Warteraum ein Bilderrahmen mit den Namen der
Spender aufgehängt werden. Neben finanziellen Zuwendungen freuen sich
die Härtsfeld-Museumsbahner auch sehr über neue
Mitmacher. Nicht nur bei der Renovierung des
Gebäudes, sondern natürlich auch bei den anderen Projekten wie
etwa dem Weiterbau der Strecke zum Härtsfeldsee kann man sich
engagieren. Wer mitmachen möchte, meldet sich auf dem Neresheimer
Bahnhofsgelände am Mittwoch abend gegen 18 Uhr oder am Samstag
nachmittag gegen 13 Uhr bei Ingo Adam, Dietmar Fischer oder Werner Kuhn.