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Diese Seite enthält die Monatsberichte des Zeitraumes Oktober 1996 bis September 1997.
Da die ehemalige Trasse der Bahnhofsausfahrt nicht mehr nutzbar ist
(dort befindet sich jetzt der städtische Bauhof), mußte die
Trasse ein Stück hangaufwärts gelegt werden. Dazu wurde ein bis
zu vier Meter tiefer Einschnitt in den Hang gegraben, um in einer S-Kurve
wieder auf den Verlauf der alten Trasse zu kommen. Außerdem wurde
die Trasse nach der Stilllegung auf einer Länge von ca. 500 Metern
eingeebnet und in Ackerland umgewandelt. Das bedeutete, daß der
Einschnitt im Gelände auch auf dem alten Trassenverlauf
wiederhergestellt und in der Folge auch der Bahndamm wieder aufgeschüttet
werden mußte. Alles in allem waren etwa 1200 Kubikmeter Erde und
Steine zu bewegen.
Ohne die tatkräftige Mithilfe des THW mit schwerem Gerät und
der Firma Leonhardt Weiss mit einem Teleskopbagger wäre das wohl
nicht so schnell zu schaffen gewesen.
Doch nun sind die Erdarbeiten bis zum Bahnübergang bei km 0,858 so
gut wie abgeschlossen.
Parallel zu den Erdarbeiten wurde auf einer Länge von ca. 500
Metern KFT eingebracht (die Frostschutz und Tragschicht) und auf über
200 Metern wurde Schotter aufgebracht und auch schon Schienen verlegt.
Soweit der Stand Mitte Oktober 1996.
Die Erdarbeiten bis zum Bahnübergang sind nun abgeschlossen, das KFT reicht auch schon bis zum Bahnübergang und ist fertig planiert. Zur Zeit wird der Schotter verteilt (vom Bahnübergang in Richtung der bereits verlegten Gleise, damit die LKWs nicht das KFT aufreissen). Es fehlen noch ein paar Meter Schotter, dann gehts wieder los mit Schienen legen. Bis dahin muss allerdings noch unser Kran zum TÜV, damit wir unsere Schienen im Bahnhof auch verladen können.
Der Schotter ist nun auf der ganzen Länge verteilt, das Schienenlegen kann also weitergehen. Durch den ersten Schneeinbruch ging da allerding nicht so einfach, deshalb haben wir nun die Vorarbeiten für den nächsten Bauabschnitt vorgezogen. Die alte Trasse vom Bahnübergang bis zur Egaubrücke ist teilweise sehr stark zugewachsen, manche der Bäume waren schon vor der Stilllegung der Strecke 1972 da und sind heute natürlich recht groß. Da aus Naturschutzgründen keine Rodungsarbeiten im Frühjahr oder Sommer erlaubt sind, müssen diese im Winter durchgeführt werden. Die meisten Bäume sind inzwischen gerodet und zum Teil auch schon abtransportiert.
Der weihnachtliche Schnee und der strenge Frost haben uns ziemlich behindert, aber dennoch haben wir weitere 200 Meter Schwellen und ein paar Meter Schienen verlegt. Die Tage sind halt recht kurz und wir müssen unser Material erst vom Eis befreien, bevor wir irgendwas tun können. Auch der Transport auf unseren Arbeitswägelchen ist problematisch. Beim Schieben bremst das Eis, aber beim Bremsen rutscht's. Dafür gehen die Rodungsarbeiten auf dem nächsten Bauabschnitt gut voran.
Es geht weiter, die S-Kurve ist nun fertig und ein paar Meter der langen
Geraden zum Bahnübergang sind auch schon da. Nun befinden wir uns
wieder auf dem alten Trassenverlauf. Alles in allem haben wir bereits über
300 Meter Gleis verlegt (ab Bahnhofsende gerechnet). Da wir nun auch mehr
Maschinen zum Vorbereiten der Gleise haben, geht es hoffentlich jetzt
etwas schneller weiter, auf der Geraden sowieso.
Die Baumfällarbeiten auf dem nächsten Abschnitt sind auch
abgeschlossen, wenn also Petrus ein Einsehen mit uns hat und uns nicht
durch Schnee und Regen bremst, dann gibt es dieses Jahr bestimmt einen
ordentlichen Baufortschritt.
Inzwischen sind es 400 Meter Gleis, obwohl wir zeitweise keine Laschen
mehr hatten. Und die Schwellen für die nächsten 90 Meter liegen
auch schon. Wir hatten ja auch drei Samstage mit Spitzenwetter
hintereinander, ausserdem haben Vereinsmitglieder ein paar Sonderschichten
unter der Woche eingelegt.
So langsam wird auch unser Bahnübergang über die Strasse nach
Dischingen aktuell, den können wir allerdings nicht in Eigenarbeit
errichten, da wir die Strasse nicht so einfach ein paar Wochen sperren können.
Da müssen dann doch die Profis ran und das an einem Tag erledigen.
Die 500 Meter Marke ist erreicht, vielleicht auch schon überschritten, ich habe es nicht genau nachgemessen. Die nächste Fuhre Gleisjoche von der Stuttgarter Straßenbahn ist auch gekommen, und Schwellen liegen jetzt bis zum Bahnübergang. Vom Material her gibt es also vorerst keine Probleme mehr. Da macht uns der Bahnübergang selbst etwas mehr Kopfzerbrechen, schliesslich gibt es mehrere Möglichkeiten der Ausführung (Rillengleis auf Beton, normale Schwellen auf Schotterbett mit Gummiplatten etc.) aber auch die Frage, ob wir die Strasse voll sperren können oder ob es mit einer halbseitigen Sperrung auch geht. Jede Methode hat Vor- und Nachteile, und die Kosten sollte man auch nicht ausser acht lassen. Jetzt muss unsere Vorstandsschaft rechnen und rechnen und rechnen....
Nun sind wir kurz vor dem Bahnübergang, wir können vielleicht
noch ein Joch legen, dann haben wir den Punkt erreicht, ab dem die von uns
beauftragte Firma den Bahnübergang mitsamt den Bogenstücken
davor und dahinter erstellt. Das ganze soll noch diesen Monat über
die Bühne gehen. Wir haben uns übrigens für Rillenschinen
auf Beton entschieden, da muss man nicht regelmässig nachstopfen.
Danach beginnen dann die Vorarbeiten am Unterbau des nächsten
Bauabschnitts (Altschotter vom Bahndamm räumen und den neuen Unterbau
erstellen). Und die Sicherungsanlagen für den Bahnübergang müssen
errichtet werden.
Der Bahnübergang ist bis auf die Sicherungsanlagen fertig. Da es
auf der alten Härtsfeldbahn immer wieder Probleme mit der zu kurzen
Geraden zwischen den beiden engen Kurven gab (Überpuffern!), wurde
diesmal eine längere Gerade eingefügt, was dazu führte, daß
der anschliessende Bahndamm ein Stück versetzt werden musste. Wir
danken der Firma Leonhard Weiss für zügige Erledigung dieser für
uns nicht durchführbaren Arbeiten.
Die gesamte verlegte Gleislänge nach einem Jahr Bauarbeiten beträgt
jetzt ca. 900 Meter. Da nun keine grösseren Erdbewegungen mehr
anstehen, werden wir nun wohl etwas schneller vorankommen.
Nun haben wir wieder angefangen, den Unterbau vorzubereiten, 60 Meter
KFTund 40 Meter Schotter sind angefahren und planiert, 30 Meter Schwellen
und ein Gleisjoch haben wir auch schon verlegt. Durch einige notwendige
Nacharbeiten am BÜ und teilweise sehr schlechtes Wetter wurden wir
etwas in unserem Vorwärtsdrang gehemmt. Auch an eine neue
Arbeitsweise müssen wir uns gewöhnen. Die Baustelle kann nur auf
der Trasse erreicht werden, da diese am Hang entlang läuft. Das
bedeutet zur Zeit für jede Fuhre Material, daß die LKW unseres
Schotterlieferanten vom zukünftigen BÜ Steinmühle aus 500
Meter rückwärts auf der Dammkrone, die kaum breiter als ein LKW
ist, zum Abladen fahren müssen. Hoffentlich rutscht uns da keiner in
die Egau ......
Die LKW müssen nun nicht mehr so weit rückwärts fahren,
und in die Egau ist auch keiner gefallen. Inzwischen wurden ca. 250 Meter
mit KFT und Schotter vorbereitet und knapp 200 Meter Schwellen ausgelegt.
Mit dem eigentlichen Gleisbau hat sich nicht so viel getan, 2 - 3 Joche
etwa, da umfangreiche Umräumaktionen auf dem Bahnhofsplatz anstanden
und unsere alljährliche Bahnhofshocketse gab's ja auch noch. Doch nun
können wir uns wieder auf den Gleisbau konzentrieren.
Es sind nun wieder ein paar Joche mehr verlegt, allerdings nicht ganz so viele wie wir eigentlich vorhatten, denn Ende August fand auf dem Platz vor dem Bahnhofsgelände das Neresheimer Sommerfest statt. Dadurch konnten wir fast eine Woche keine Schienen vorbereiten, der ganze Platz war vom Festzelt und Fahrgeschäften belegt. Und unsere Lok 12 musste auf die Kesselprüfung vorbereitet werden, das hat auch einige Leute gebunden. Aber trotz alledem sind wir ein gutes Stück weitergekommen. Wenn wir noch ein paar helfende Hände mehr hätten.....