im Jahr 2004


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Bahnlinie Ludwigsburg-Markgröningen: Region winkt ab

Verband will sich auf regional bedeutsame Strecken konzentrieren - Kreis und Gemeinden sind am Zug

MARKGRÖNINGEN (fri) - Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat kein Interesse daran, die Bahnstrecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen zu übernehmen. Diese Haltung hat der Verkehrsausschuss des Regionalparlaments gestern bekräftigt.
Die Verbandsverwaltung stuft die Strecke - sollte je eine Reaktivierung gelingen - nicht als regional bedeutsam ein. Und hat deshalb weder Interesse an der Strecke selbst noch an der Trägerschaft einer Stadtbahn. Vor allem im Hinblick auf die Finanzen will sich die Region auf zentrale Projekte wie das zweite S-Bahngleis zwischen Freiberg und Benningen, die Verlängerung der S4 von Marbach nach Backnang, die S60 von Böblingen nach Renningen und die Verlängerung der S 1 nach Kirchheim/Teck konzentrieren. Diese Aufgaben, zusammen mit dem Anteil der Region an Stuttgart 21, belaufen sich auf eine Investitionssumme von 100 Millionen Euro. Ursache dafür, dass sich der VRS überhaupt mit dem Thema beschäftigt hat, ist die Tatsache, dass die DB Netz AG als Eigentümerin die gut sieben Kilometer lange Strecke, auf der nur ein paar Güterzüge fahren, stilllegen will. Deshalb wurde sie zur Übernahme durch Dritte öffentlich ausgeschrieben; die Ausschreibungsfrist endet am 18. Februar. Der Logik des gestern gefassten Beschlusses folgend wird die Region kein Angebot abgeben. Hier kann wieder trefflich über die Definition 'regional bedeutsam' gestritten werden. Die S60 von Böblingen nach Renningen durchfährt auch nur einen Landkreis und hat nur deshalb überregionale Bedeutung, weil die Fahrgäste an den Endpunkten umsteigen und in andere Landkreise fahren können. Doch dies würde für die Strecke Ludwigsburg -Markgröningen ebenfalls zutreffen, denn der heutige Pendlerstrom ist nicht nur nach Ludwigsburg, sondern vor allem nach Stuttgart und in den Rems-Murr-Kreis orientiert.
Somit sind einmal mehr der Landkreis Ludwigsburg sowie die Anliegergemeinden Ludwigsburg, Möglingen und Markgröningen am Zug, die sich möglicherweise zu einem Zweckverband zur Reaktivierung der Strecke zusammenschließen werden. Zumindest im Landratsamt besteht großes Interesse daran, dass wieder Personenzüge von Ludwigsburg nach Markgröningen fahren. Immerhin haben bisherige Untersuchungen gezeigt, dass die Verbindung einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor hätte. Auch Markgröningen ist dem Projekt gegenüber aufgeschlossen, vor allem unter der Voraussetzung, dass die Bahnstrecke durch das Stadtgebiet hindurch bis zur Festwiese verlängert wird. Diese Maßnahme soll ein höheres Fahrgastpotenzial bringen. In Möglingen dagegen herrscht nicht zuletzt auf Grund der noch unklaren finanziellen Dimension des Projekts eher Zurückhaltung. Nach Angaben der DB Netz AG müssen in den nächsten fünf Jahren fast 1,3 Millionen Euro für die Erneuerung der Gleise ausgegeben werden. Nur zur Erinnerung, der Kosten-Nutzen-Faktor dieser Strecke liegt bei 6,0 und hat damit den besten Wert aller in der Region aktivierter oder zu aktivierender Strecken. Die S-Bahn Marbach - Backnang (S40) bringt es nur auf magere 1,1 und soll dennoch gebaut werden

Copyright © LKZ 05.02.2004


Region will Zugstrecke nach Markgröningen nicht haben

Bahn sucht Eigentümer für die Strecke ab Ludwigsburg - Bewerbungsfrist läuft bis 18. Februar - Möglingen muss entscheiden

LUDWIGSBURG. Der Verband Region Stuttgart hat kein Interesse an der Bahnstrecke Ludwigsburg-Markgröningen. Die Bahn AG will die Strecke abgeben. Die Frist für eine Übernahme der von der Stilllegung bedrohten Trasse endet in zwei Wochen.

Von Martin Willy
Die gestrige Entscheidung im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart (VRS) hat Rudolf Kürner nicht überrascht. Der Markgröninger Bürgermeister hatte damit gerechnet, dass der VRS die rund 8,5 Kilometer lange Gleisstrecke nach Ludwigsburg nicht übernehmen wird. Zum einen stuft der Regionalverband die Zugverbindung nicht als regional bedeutsam ein. Zum anderen will sich der VRS auf Investitionen für bereits bestehende Gleisverbindungen konzentrieren. Und die Trasse von Ludwigsburg über Möglingen nach Markgröningen wurde bereits 1975 für den Personenverkehr stillgelegt. Seit Mitte der 90er Jahre kämpft vor allem Markgröningen vehement für eine Reaktivierung. Das hat zwei Gründe: den weiter wachsenden Straßenverkehr und die Anbindung des Wohngebiets Hart am westlichen Stadtrand Markgröningens an die Schiene. Außerdem bescheinigt ein Gutachten einer wieder belebten Strecke einen Kosten-Nutzen-Faktor, der nahezu dreimal über dem des Busnetzes liegt. Darüber hinaus prognostiziert die Studie 7500 Fahrgäste pro Tag.
..........gekürzt.........

inhaltlich entspreicht der Artikel in etwa dem vorstehenden LKZ Artikel

Copyright © STZ 05.02.2004

Aus presserechtlichen Gründen dürfen Artikel der STZ nicht in voller Länge im Internet wiedergegeben werden. Wenn Sie Interesse an dem Artikel haben, können sie einen kostenlosen Nachdruck unter der Telefonnummer 0711/7205782 beim Verlag anfordern. Bitte geben Sie Titel, Autor und Erscheinungsdatum an.


Landkreis will Bahn retten

LUDWIGSBURG (zir). Der Kreis Lud-
wigsburg hat Interesse an einer Über-
nahme der Bahnstrecke zwischen Lud-
wigsburg und Markgröningen ange-
meldet. Die Deutsche Bahn AG hatte
die Stilllegung der Bahn angekündigt,
falls sich dafür kein Käufer findet.
Bereits 1975 war der Personenverkehr
auf der 8,5 Kilometer langen Strecke eingestellt
worden. Inzwischen ist dort nur noch selten
ein Güterzug unterwegs. Gerade einmal 2000
Euro pro Jahr bringe die Strecke ein, teilte die
Bahn mit. Für die Wahrnehmung der Ver-
kehrssicherungspflicht entlang der Trasse
entstünden aber Kosten von 145 000
Euro pro Jahr. Deshalb hatte das Unternehmen
..........gekürzt.........
In Kürze:
Sollte sich bis zum 18.2.2004 kein Interessent für die Strecke finden, will die DB die Strecke stillegen. (was aber bisher nicht geschehen ist, Anm. d. Autors)

Copyright © STZ 19.02.2004

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MÖGLINGEN
Streit über Darstellung
im Amtsblatt

Schultes stellt Aussagen
des CDU-Rates richtig

(in) - Bürgermeister Eberhard
Weigele holte in der Ratssit-
zung am Donnerstag weit aus
- obwohl er zur Diskussion
über die Reaktivierung der
Schienenstrecke Ludwigsburg,
Möglingen, Markgröningen
nichts sagen wollte. Eigentlich:
Dann sagte er doch etwas, weil
er die Darstellung der CDU in
den Möglinger Nachrichten
richtig stellen wollte.
 
"Die Möglinger Bürger sind
nicht über die Schienenstrecke
informiert", klagte CDU-Kreis-
und Gemeinderat Klaus Röse in
dem Mitteilungsblatt. Der Bür-
germeister habe das versäumt.
Deshalb ergriff Röse die Initiative
via Möglinger Nachrichten.
Für Weigele war die Darstel-
lung "inhaltlich falsch", trotzdem
wurde es abgedruckt. Schließlich
habe es dem Redaktionsstatut
entsprochen. Dort ist lediglich
die Zeilenzahl festgelegt, außer-
dem darf der Artikel keine per-
sönlichen Angriffe enthalten.
Die Bahn hatte im vergangenen
Jahr ein Stilllegungsverfahren für
die Strecke eingeleitet, daraufhin
hatte die Kreisverwaltung bei der
Bahn unverbindlich um ein An-
gebot nachgefragt, um alle Optio-
nen offen zu halten. Damit sei
aber noch keine Entscheidung
gefallen oder gar Verhandlungen
geführt worden. Hinter dem Be-
trieb stünden noch jede Menge
Fragezeichen, beispielsweise in
welchem Zustand die Schienen
und die Bauwerke an der Strecke
sind.
 
Weigele forderte allerdings sei-
ne Räte auf, möglichst schnell zu
signalisieren, wenn es in Möglin-
gen kein Interesse an dem Projekt
gebe - bevor man in größere Ver-
handlungen mit Ludwigsburg
und Markgröningen einsteige.
Hofft der Bürgermeister immer noch, daß die Bahn still und leise aus dem Bewusstsein verschwindet?

Copyright © LKZ 24.04.2004


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[ Letzte Aktualisierung 18.09.2005 Gerald Stempel ]