MARKGRÖNINGEN (fri) - Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat kein Interesse daran, die Bahnstrecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen zu übernehmen. Diese Haltung hat der Verkehrsausschuss des Regionalparlaments gestern bekräftigt. | |
Die Verbandsverwaltung stuft die Strecke - sollte je eine Reaktivierung gelingen - nicht als regional bedeutsam ein. Und hat deshalb weder Interesse an der Strecke selbst noch an der Trägerschaft einer Stadtbahn. Vor allem im Hinblick auf die Finanzen will sich die Region auf zentrale Projekte wie das zweite S-Bahngleis zwischen Freiberg und Benningen, die Verlängerung der S4 von Marbach nach Backnang, die S60 von Böblingen nach Renningen und die Verlängerung der S 1 nach Kirchheim/Teck konzentrieren. Diese Aufgaben, zusammen mit dem Anteil der Region an Stuttgart 21, belaufen sich auf eine Investitionssumme von 100 Millionen Euro. Ursache dafür, dass sich der VRS überhaupt mit dem Thema beschäftigt hat, ist die Tatsache, dass die DB Netz AG als Eigentümerin die gut sieben Kilometer lange Strecke, auf der nur ein paar Güterzüge fahren, stilllegen will. Deshalb wurde sie zur Übernahme durch Dritte öffentlich ausgeschrieben; die Ausschreibungsfrist endet am 18. Februar. Der Logik des gestern gefassten Beschlusses folgend wird die Region kein Angebot abgeben. | Hier kann wieder trefflich über die Definition 'regional bedeutsam' gestritten werden. Die S60 von Böblingen nach Renningen durchfährt auch nur einen Landkreis und hat nur deshalb überregionale Bedeutung, weil die Fahrgäste an den Endpunkten umsteigen und in andere Landkreise fahren können. Doch dies würde für die Strecke Ludwigsburg -Markgröningen ebenfalls zutreffen, denn der heutige Pendlerstrom ist nicht nur nach Ludwigsburg, sondern vor allem nach Stuttgart und in den Rems-Murr-Kreis orientiert. |
Somit sind einmal mehr der Landkreis Ludwigsburg sowie die Anliegergemeinden Ludwigsburg, Möglingen und Markgröningen am Zug, die sich möglicherweise zu einem Zweckverband zur Reaktivierung der Strecke zusammenschließen werden. Zumindest im Landratsamt besteht großes Interesse daran, dass wieder Personenzüge von Ludwigsburg nach Markgröningen fahren. Immerhin haben bisherige Untersuchungen gezeigt, dass die Verbindung einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor hätte. Auch Markgröningen ist dem Projekt gegenüber aufgeschlossen, vor allem unter der Voraussetzung, dass die Bahnstrecke durch das Stadtgebiet hindurch bis zur Festwiese verlängert wird. Diese Maßnahme soll ein höheres Fahrgastpotenzial bringen. In Möglingen dagegen herrscht nicht zuletzt auf Grund der noch unklaren finanziellen Dimension des Projekts eher Zurückhaltung. Nach Angaben der DB Netz AG müssen in den nächsten fünf Jahren fast 1,3 Millionen Euro für die Erneuerung der Gleise ausgegeben werden. | Nur zur Erinnerung, der Kosten-Nutzen-Faktor dieser Strecke liegt bei 6,0 und hat damit den besten Wert aller in der Region aktivierter oder zu aktivierender Strecken. Die S-Bahn Marbach - Backnang (S40) bringt es nur auf magere 1,1 und soll dennoch gebaut werden |
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LUDWIGSBURG. Der Verband Region Stuttgart hat kein Interesse an der Bahnstrecke Ludwigsburg-Markgröningen. Die Bahn AG will die Strecke abgeben. Die Frist für eine Übernahme der von der Stilllegung bedrohten Trasse endet in zwei Wochen. | |
Von Martin Willy |
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Die gestrige Entscheidung im Verkehrsausschuss des
Verbands Region Stuttgart (VRS) hat Rudolf Kürner nicht überrascht.
Der Markgröninger Bürgermeister hatte damit gerechnet, dass
der VRS die rund 8,5 Kilometer lange Gleisstrecke nach Ludwigsburg nicht
übernehmen wird. Zum einen stuft der Regionalverband die
Zugverbindung nicht als regional bedeutsam ein. Zum anderen will sich
der VRS auf Investitionen für bereits bestehende Gleisverbindungen
konzentrieren. Und die Trasse von Ludwigsburg über Möglingen
nach Markgröningen wurde bereits 1975 für den Personenverkehr
stillgelegt. Seit Mitte der 90er Jahre kämpft vor allem Markgröningen
vehement für eine Reaktivierung. Das hat zwei Gründe: den
weiter wachsenden Straßenverkehr und die Anbindung des Wohngebiets
Hart am westlichen Stadtrand Markgröningens an die Schiene. Außerdem
bescheinigt ein Gutachten einer wieder belebten Strecke einen
Kosten-Nutzen-Faktor, der nahezu dreimal über dem des Busnetzes
liegt. Darüber hinaus prognostiziert die Studie 7500 Fahrgäste
pro Tag. ..........gekürzt......... |
inhaltlich entspreicht der Artikel in etwa dem vorstehenden LKZ Artikel |
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LUDWIGSBURG (zir). Der Kreis Lud- wigsburg hat Interesse an einer Über- nahme der Bahnstrecke zwischen Lud- wigsburg und Markgröningen ange- meldet. Die Deutsche Bahn AG hatte die Stilllegung der Bahn angekündigt, falls sich dafür kein Käufer findet. |
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Bereits 1975 war der Personenverkehr auf der 8,5 Kilometer langen Strecke eingestellt worden. Inzwischen ist dort nur noch selten ein Güterzug unterwegs. Gerade einmal 2000 Euro pro Jahr bringe die Strecke ein, teilte die Bahn mit. Für die Wahrnehmung der Ver- kehrssicherungspflicht entlang der Trasse entstünden aber Kosten von 145 000 Euro pro Jahr. Deshalb hatte das Unternehmen ..........gekürzt......... |
In Kürze: Sollte sich bis zum 18.2.2004 kein Interessent für die Strecke finden, will die DB die Strecke stillegen. (was aber bisher nicht geschehen ist, Anm. d. Autors) |
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(in) - Bürgermeister Eberhard Weigele holte in der Ratssit- zung am Donnerstag weit aus - obwohl er zur Diskussion über die Reaktivierung der Schienenstrecke Ludwigsburg, Möglingen, Markgröningen nichts sagen wollte. Eigentlich: Dann sagte er doch etwas, weil er die Darstellung der CDU in den Möglinger Nachrichten richtig stellen wollte. |
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"Die Möglinger Bürger sind nicht über die Schienenstrecke informiert", klagte CDU-Kreis- und Gemeinderat Klaus Röse in dem Mitteilungsblatt. Der Bür- germeister habe das versäumt. Deshalb ergriff Röse die Initiative via Möglinger Nachrichten. Für Weigele war die Darstel- lung "inhaltlich falsch", trotzdem wurde es abgedruckt. Schließlich habe es dem Redaktionsstatut entsprochen. Dort ist lediglich die Zeilenzahl festgelegt, außer- dem darf der Artikel keine per- sönlichen Angriffe enthalten. Die Bahn hatte im vergangenen Jahr ein Stilllegungsverfahren für die Strecke eingeleitet, daraufhin hatte die Kreisverwaltung bei der Bahn unverbindlich um ein An- gebot nachgefragt, um alle Optio- nen offen zu halten. Damit sei aber noch keine Entscheidung gefallen oder gar Verhandlungen geführt worden. Hinter dem Be- trieb stünden noch jede Menge Fragezeichen, beispielsweise in welchem Zustand die Schienen und die Bauwerke an der Strecke sind. |
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Weigele forderte allerdings sei- ne Räte auf, möglichst schnell zu signalisieren, wenn es in Möglin- gen kein Interesse an dem Projekt gebe - bevor man in größere Ver- handlungen mit Ludwigsburg und Markgröningen einsteige. |
Hofft der Bürgermeister immer noch, daß die Bahn still und leise aus dem Bewusstsein verschwindet? |
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