HMB Newsletter zur Jahresmitte 2018: Einladung zur Neresheimer Bahnhofshocketse am 11. und 12. August, zum Tag des offenen Denkmals am 9. September und zur Neresheimer Kneipennacht und Lichterfest am 20. Oktober

Liebe Freunde der Härtsfeld Museumsbahn,

denen, die mich noch nicht kennen will ich mich zunächst als Nachfolger von Jürgen Ranger im Amt des Pressewarts des Härtsfeld Museumsbahn e.V. vorstellen: Dr. Walter Gekeler, Biochemiker, freiberuflich tätig als Sachverständiger für Lebensmittelhersteller, ansässig in Langen (Nähe Frankfurt/Main). Ich bin aus Heidenheim gebürtig, daher der Bezug zum Härtsfeld, und kam über den Modellbau zur Härtsfeld-Museumsbahn (Mitglied seit nun 16 Jahren). Seit Jahren schon veranstalte ich den Modellfahrtag zum „Tag des offenen Denkmals“, nun bin ich auch als Heizer ausgebildet, und schließlich hat man mich anlässlich der diesjährigen Generalversammlung als Pressewart in den Vorstand berufen. Ich bitte um Nachsicht, wenn zu Anfang noch nicht alles wie gewohnt läuft. Es ist nämlich unglaublich, was Jürgen Ranger da alles im Hintergrund unternommen hat! Der HMB e.V. schuldet ihm großen Dank! Auch dafür, dass er weiter als Archivar unser historisches Gewissen und Gedächtnis ist.

Auch Messeauftritte und Infostände wird Jürgen Ranger weiterhin betreuen und durchführen. Die nächsten sind schon geplant: Am 28. und 29. Juli 2018 feiern die Stuttgarter Straßenbahnen ihr 150stes Jubiläum. An beiden Tagen ist von 10:00 bis 17:00 Uhr das neu gestaltete Straßenbahnmuseum in Stuttgart-Bad Cannstatt geöffnet. Dort hat die Arbeitsgemeinschaft der Museumseisenbahnen in Baden-Württemberg einen Infostand, an dem auch die Härtsfeld- Museumsbahn vertreten ist. Siehe dazu auch https://www.shb-ev.net/web/index.php?id=279. Am Samstag, den 25. August findet in Donauwörth von 8:00 bis 18:00 Uhr der Oldtimertag statt. An diesem Tag finden sich hunderte von Oldtimern in der Altstadt und im Heilig-Kreuz-Garten ein. Die Härtsfeld-Museumsbahn ist mit einem eigenen kleinen Infostand vertreten. Siehe dazu auch www.oldtimertag-donauwoerth.de.

Nun, diesen Newsletter legen etwas umfangreicher an, um Raum für einige Nachrichten zu geben:

Härtsfeld-Museumsbahn im SWR-Fernsehen

Insgesamt neun ganze Tage hat das Eisenbahn-Romantik-Team unsere Aktivitäten begleitet und gefilmt. Daraus wurde ein halbstündiger Beitrag in der Sendereihe „Eisenbahn Romantik“ Folge 917 mit dem Titel "Die Härtsfeld-Museumsbahn - Tradition und Zukunft auf der Schwäbischen Alb". Der Beitrag lief am 25. November 2017, ist aber noch in der Mediathek des Senders verfügbar. Es ist selten, und wir sind stolz, dass wir dank der guten persönlichen Beziehungen unseres Vorsitzenden Werner Kuhn zum Sender eine ganze Sendung für uns bekommen haben!

Probefahrten auf der Härtsfeld-Museumsbahn

In der Zeit vom 24. Februar bis 17. März hat ein Zweiwege-LKW der Firma „ZWEIWEG International GmbH & Co. KG“ Probefahrten auf der Härtsfeld-Museumsbahn absolviert. Hierbei ging es hauptsächlich um die Erprobung der Antriebseinheit beim Beschleunigen bis zu 60 km/h und Beharrungsfahrten mit bis zu 60 km/h. Auf dem ca. 1,50 km langen Streckenabschnitt Steinmühle – Sägmühle boten sich hierfür ideale Voraussetzungen. Das Zweiwegefahrzeug, auf Basis eines ISUZU Serien-LKW, hat im Egautal rund 700 km erfolgreich und ohne Mängel zurückgelegt. In den Jahren zwischen 1954 und 1969 sind mehrere derartige Probefahrten verschiedener namhafter Fahrzeughersteller auf der Härtsfeldbahn durchgeführt worden. Es freut uns sehr, dass wir dieses Kapitel der Härtsfeldbahn fortschreiben konnten.

Arbeiten an der Strecke

Im nordöstlichen Teil des Bahnhofsgeländes Katzenstein wurde ein neuer Bahnübergang für Fußgänger zum See angelegt. Ein Graben zur Entwässerung des Bahnhofsgeländes und ein Durchlass unter dem Weg zum See sowie 2 kleinere Rohre für den Ablauf von Oberflächenwasser wurden eingebaut. Vorausschauend, kann man sich doch bei der derzeitigen Hitze und im Karst nicht vorstellen, dass man so was mal braucht. Der Fußweg wurde nach Vermarkung aufgeschüttet und in mehreren Durchgängen verdichtet, die Wegedecke gesplittet. Seit Mitte Mai ist der Weg benutzbar. Ein weiterer, zunächst provisorischer Bahnübergang bei Bahn-km 5+120 wurde als Zufahrt zum See bzw. zum Acker eines Landwirtes angelegt.

Im Juni wurden etliche der Dreischienengleisjoche, die wir letztes Jahr von der SSB übernehmen durften, zerlegt. Kleineisen, Schienen und Schwellen wurden sortiert und gelagert. Derzeit werden die Schienen für den Weiterbau vermessen, gesägt, teilweise gebogen und gebohrt. Eine neue Maschine zur Unterstützung bei der Jochzerlegung wurde am 2. Juni nach Einstellarbeiten in Betrieb genommen. Die Schwellen werden abgesägt, bandagiert, verdübelt und imprägniert. Derzeit reicht das Material für die folgende Gerade vor dem Bhf. Katzenstein. Tolle Leistung der Gleisbautruppe um Dietmar Fischer!

Arbeiten an unseren Fahrzeugen

Nach den erfolgreich abgeschlossenen Hauptuntersuchungen an Lok 12, Triebwagen T 33 und Personenwagen HMB 5 erfolgte schließlich und ENDLICH! auch an unserer Diesellokomotive D 4 „JUMBO“ die Abnahme der Hauptuntersuchung. Wir hoffen nun auf die baldige Zulassung.

Die weiteren Einsatzfahrzeuge haben wagentechnische Untersuchungen erhalten. Kleinere Schäden z.B. an Fensterriemen oder Trittbrettern werden laufend repariert. Fenster werden gestrichen, am Triebwagenanhänger TA 101 werden derzeit verschiedene Sitzpolster neu bezogen.

An Lok 11 wurden in Neresheim die Schieber in den linken neuen Zylinder eingebaut, die Steuerung, Treib- und Kuppelstangen links aufgearbeitet und eingebaut, der Kaminaufsatz neu angefertigt, die Schmierleitungen verlegt, Ein- und Ausströmrohre gerichtet, teilweise neu angefertigt und die Flansche dafür hergestellt und eingebaut, und nicht zuletzt die Rauchkammer hergestellt. In Darmstadt wurde in drei weiteren Projektwochen am Kessel geschmiedet: die Langkessel – Längsnaht und die Rundnähte an Stehkessel und Rauchkammerrohrwand wurden genietet und verstemmt, der Dampfdom wurde aufgeschweißt und verschliffen, Dampfdomkragen und Deckenanker eingepasst, und ebenfalls genietet und verstemmt. Zur Information, Verstemmen: da wird mit einem Preßluftmeißel die Kante entlang der Nietreihe eingequetscht und so die endgültige Dichtheit der Verbindung hergestellt. Eine Kräfte zehrende, einsame, Geduld erfordernde Arbeit, die Projektleiter Ingo Adam praktisch allein gestemmt hat!

Am MAN-Triebwagen T 37 hat Projektleiter Thomas Schmeißer den Fahrzeugrahmen am Führerstand 1 außen und innen entrostet, grundiert und lackiert. Werner Kuhn hat den Wagenkasten außen geschliffen, gespachtelt und grundiert. Zwei Luftbehälter wurden ausgebaut, gereinigt, geprüft, neu lackiert und wieder eingebaut, einige Druckluftleitungen ersetzt. Läutewerk und Typhon wurden eingebaut und dazu Druckluftleitungen verlegt, Bremszylinder und Trittplattenventil aufgearbeitet und eingebaut. Der Holzfensterrahmen rechts wurde geschliffen und mit Bootslack gestrichen, der Holzboden eingepasst. Für die Aufarbeitung der Fensterrahmen einiger Klappfenster waren neue Beschlagteile anzufertigen, und von einem Gummiprofilhersteller wurde extra ein Sonderprofil gefertigt (davon brauchen wir ja später noch mehr). Eine Sonderanfertigung sind auch die neuen Lampenringe für die Stirnlampen, die ein Metalldrückbetrieb mit viel Liebe zur Sache gefertigt hat.

Nun hoffen wir, dass mögliche Aktivisten, die wir am Schnuppertag für an der Mitarbeit Interessierte kennenlernen konnten, dauerhaft Interesse zeigen uind mitarbeiten.

Sicherheitsmanagementsystem eingeführt

Bei der Eisenbahntechnischen Kontrolle durch die Landeseisenbahnaufsicht im September 2015 wurde von uns die Einrichtung eines Sicherheitsmanagementsystems light (SMS light) gefordert. Das ist normalerweise sehr teuer; durch die gute freundschaftliche Beziehung zu einem Bahnvorstand konnte unser Vorstand Werner Kuhn ein in Baden-Württemberg eingeführtes und von der Eisenbahnaufsicht anerkanntes SMS light zu einem fairen Preis (aber immer noch vierstellig!) erwerben. Alle Beschreibungen, Vordrucke, Listen und Prüfblätter mussten auf unsere Bedürfnisse umgeschrieben und auch teilweise neu erstellt werden. Zum 1. Mai 2018 ist das System nun eingeführt worden. Das SMS light muss allerdings noch erweitert und ständig aktualisiert werden. Als ob das noch nicht genug wäre: anlässlich der Eisenbahntechnischen Prüfung im Juli 2017 wurde noch die Einführung eines Instandhaltungsmanagements gefordert….

Künftige Finanzierung:

Trotz des hohen Arbeitseinsatzes sind auch weiterhin erhebliche Finanzmittel erforderlich. Fördermittel laufen nun weitgehend aus bzw. sind bereits abgerechnet. Die Einnahmen aus dem Fahrbetrieb werden wahrscheinlich nicht steigen. Deswegen sind wir mehr denn je auf Spenden angewiesen! Schon jetzt bedanken wir uns für Ihre Förderung; wo Sie nicht aktiv teilnehmen können oder im Hintergrund bleiben möchten, ist das eine nicht nur ideelle, sondern ideale Art, unsere Arbeit zu unterstützen! Unsere Kontoverbindung: Härtsfeld-Museumsbahn, IBAN: DE08 6145 0050 0110 0153 01, BIC: OASPDE6A.

Auch für die Fertigstellung von Lok 11 freuen wir uns über Spenden!

Für Spenden mit dem Stichwort „Gleisbaustein“ und einer Spendenhöhe von mindestens 25,- Euro stellt unser 1. Vorsitzender als kleines Dankeschön eine Gleisbaustein-Urkunde aus. Die Urkunden können als Geschenk verwendet werden – gerne auch in Verbindung mit einer Ehrenfahrkarte. Teilen Sie uns einfach den Namen mit, der auf der Urkunde stehen soll. Unser Spendenkonto hat die IBAN: DE08 6145 0050 0110 0153 01, BIC: OASPDE6A.

So, und nun zum Sommerferienprogramm:

Einladung zur Neresheimer Bahnhofshocketse am 11. und 12. August, zum Tag des offenen Denkmals am 9. September und zur Neresheimer Kneipennacht und Lichterfest am 20. Oktober

Die Härtsfeld-Museumsbahner sind auch in den Sommerferien aktiv und bieten ein buntes Programm rund um die „Schättere“. Los geht es mit einem Regelfahrtag am 5. August. Die stets den nach Neresheim zurückkehrenden Zug grüßende Klosterkirche ist nicht nur aus der Ferne mit ihrer barocken Pracht ein Hingucker, sondern lädt auch zu einem Besuch ihres kühlen Innenraums ein, wenn man den Weg vom Bahnhof den Ulrichsberg hinauf nicht scheut. Führungen werden ab 15 Teilnehmern um 11.15 und 15.15 Uhr angeboten.

Am darauf folgenden Wochenende, dem 11. und 12. August findet wieder die Bahnhofshocketse statt, das zentrale, große Sommerfest der Museumsbahn mit Oldtimern auf Schiene und Straße, und dieses Jahr auch aus der Luft! Los geht es am Samstag um 14 Uhr und am Sonntag um 10 Uhr.

Erstmals in der Vereinsgeschichte wird zur Hocketse ein Flugzeug-Oldtimer ausgestellt. Das Segelflugzeug vom Typ L- Spatz wurde 1956 vom Luftsportring Ebnat als Rohbau gekauft, selbst fertiggestellt und auf den Namen „Schwabenliesel“ getauft. Es ist seither ununterbrochen in Betrieb. Inzwischen befindet es sich in Privatbesitz des SWR-Wettermanns Michael Kost, der es den Luftsportlern für Flüge zur Verfügung stellt, und auch uns für die Hocketse.

Mit der Ausstellung erinnern wir an die Zeit der großen Flugtage in Elchingen, als die meisten Zuschauer noch kein Auto hatten und mit der Härtsfeldbahn anreisten. Damals war der ganze Fuhrpark der Bahn in Regel- und Sonderzügen gefordert, um die vielen Fahrgäste zu bewältigen. Wie heute bei der Museumsbahn, waren damals gerade neue moderne Triebwagen und -anhänger neben den dampflokbspannten Holzklassezügen im Einsatz.

Der Hocketse-Sonderfahrplan bietet stündliche Zugfahrten, abwechselnd zur geraden Stunde mit dem Triebwagenzug und zur ungeraden mit dem Dampfzug. An der Endstation Sägmühle besteht Anschluss an Oldtimer-Omnibus-Rundfahrten übers Härtsfeld. Der Lokschuppen ist bewirtschaftet, auf dem großen Platz gibt es die Mini-Dampfbahn.

Am 2. September lassen sich mit der Nabu-Gruppe Härtsfeld die Spuren der Biber im Egautal erkunden. Die Touren starten um 10:00, 13:10 und 15:55 Uhr am Bahnsteig Neresheim. Von dort geht es mit den Museumszügen (die im Übrigen nach Regelfahrplan verkehren) zum Bahnhof Sägmühle, und von dort zu Fuß weiter mit Erläuterungen und Führung zu den Spuren, die die Biber im Egautal hinterlassen haben. Die Tiere sind zwar nachtaktiv, aber mit etwas Glück wird es sogar einen Biber zu sehen geben. Zurück nach Neresheim geht es wieder mit dem Zug. Die Touren dauern mit Zugfahrt ca. 2 Stunden, und sind mit ca. 2 km Strecke leicht zu bewältigen. Die Führungen selbst sind kostenlos, für die Zugfahrt muss der normale Fahrpreis entrichtet werden.

Zum Ende der Sommerferien, am 9. September, kann man nicht nur eine Fahrt mit den Museumszügen genießen. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals ist der denkmalgeschützte Bahnhof Dischingen geöffnet. Fahrkartenschalter, Warteraum und Güterschuppen sind 1972 in einen Dornröschenschlaf verfallen und können nun im Originalzustand besichtigt werden. Als besondere Attraktion ist dazu wieder die Modellbahnanlage mit z.T. echt dampfbetriebenen Modellen nach Vorbildern der Härtsfeldbahn zu bewundern. Für die Bewirtung sorgt der Faschingsverein Dischingen im Vereinsheim am Bahnhof. Von Neresheim nach Dischingen geht es stilecht mit den Zügen der Härtsfeld-Museumsbahn und einem historischen Omnibus. Umgestiegen wird am Bahnhof Sägmühle. Zurück geht es jeweils mit Anschluss auf demselben Weg.

Anlässlich der Neresheimer Kneipennacht am 20. Oktober wird kurz nach 20 Uhr ein Triebwagenzug als „Sambazug“ mit Musik den Abend einleiten. Anschließend geht es mit Musik der Band „The Brassidents“ im Lokschuppen rund. Die Neresheimer Coverband – eine Frau und sieben Mann hoch – spielen und interpretieren mit ihren Blechblasinstrumenten alles was kultig ist und rockt. Auch hierzu sind Sie herzlich willkommen!

Abgesehen von den stündlichen Zugabfahrten während der Neresheimer Bahnhofshocketse starten die Museumszüge am Bahnsteig Neresheim an den genannten Tagen um 10:05, 11:20, 13:15, 14:35, 16:00 und 17:20 Uhr zu ihrer gemütlichen Fahrt durch das idyllische Egautal. Eine Zugfahrt lässt sich prima mit einem Besuch der barocken Klosterkirche auf dem Neresheimer Ulrichsberg verbinden. Vom Endbahnhof Sägmühle aus kann man schöne Wanderungen unternehmen. So ist der Härtsfeldsee mit Kinderspielplatz und Kiosk keine drei Kilometer entfernt.

Fahrräder und Kinderwagen werden in den Güterwagen kostenfrei mitgenommen. Bringen Sie etwas Zeit mit, um in Ruhe auch das Härtsfeldbahn-Museum im 1. Stock des Bahnhofs Neresheim zu besuchen und beim Wasserfassen der Dampflok zuzuschauen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Härtsfeld-Museumsbahner freuen sich über regen Besuch!

Viele Grüße

i.A. Dr. Walter Gekeler
Härtsfeld-Museumsbahn e.V.
Dischinger Str. 11
73450 Neresheim