im Jahr 2001


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Im Jahr 2001 war es relativ ruhig im Blätterwald, was die Bahnreaktivierung betrifft.

Planspiel: Mit dem Zug direkt
in den Landkreis Esslingen

Strecke Ludwigsburg - Cannstatt wird untersucht

(fe) - Der Verband Region Stutt-
gart untersucht zur Zeit die Mög-
lichkeit einer direkten Zugverbin-
dung von Ludwigsburg über Cann-
statt möglicherweise bis nach
Esslingen. Damit würde für die
Pendler das Umsteigen in Stutt-
gart entfallen und der Hauptbahn-
hof entlastet.

Alle Wege führen nach Stuttgart,
zumindest für die S-Bahnen. Das
bedeutet für die Pendler Umstei-
gen am Hauptbahnhof, wenn ein
anderes Fahrziel als die Innenstadt
erreicht werden soll. Schon seit ei-
niger Zeit gibt es daher im Regio-
nalverkehrsplan Überlegungen,
mittels so genannter Tangential-
bahnen Entlastung zu schaffen.

Diese sollen kreisförmig auf beste-
henden Schienen um die Landes-
hauptstadt herumführen.
Ein Teil davon wäre auch die seit
langem diskutierte Verbindung
zwischen Ludwigsburg und Mark-
gröningen. Doch die Planer der
Region denken weiter. Sie untersu-
chen zur Zeit die Möglichkeit, den
Schienenverkehr weiter über Korn-
westheim und die "Salamander-
Trasse" in Richtung Stuttgart-Bad
Cannstatt zu führen.
Dafür müissen allerdings noch
eine Reihe von technischen Pro-
blemen gelöst werden. Außerdem
ist unklar, ob sich der Betrieb auf
dieser neuen Direkt-Verbindung
am Ende auch wirtschaftlich rech-
net.
Seite 6

Copyright © LKZ 23.10.2001


Direkte Zugverbindung bis Esslingen im Gespräch

Region untersucht Trasse von Ludwigsburg nach Cannstatt

(fe) - Bisher ist es nur ein Plan-
spiel: Der Verband Region Stutt-
gart untersucht zur Zeit die Mög-
lichkeiten für eine direkte Bahn-
verbindung von Ludwigsburg mög-
licherweise bis nach Esslingen.
Damit würde das Umsteigen in
Stuttgart entfallen und der Haupt-
bahnhof entlastet.

Der Bahnhof sitzt wie eine Spin-
ne in der Mitte und alle S-Bahn-Li-
nien laufen sternförmig auf diese
zentrale Stelle zu: So stellt sich zur
Zeit das Nahverkehrsnetz um
Stuttgart dar. Seit einiger Zeit be-
schäftigt sich der Verband Region
Stuttgart damit, so genannte tan-
gentiale Zugverbindungen auf
noch bestehenden Strecken rund
um die Landeshauptstadt zu pla-
nen. Ein Teil davon ist beispiels-
weise die seit langem diskutierte
Verbindung zwischen Ludwigsburg

und Markgröningen. Laut dem Re-
gionalverkehrsplan muss am Lud-
wigsburger Bahnhof aber noch
lange nicht Schluss sein. Die Regi-
on untersucht seit einiger Zeit die
Möglichkeit, den Schienenverkehr
von Markgröningen weiter über
die "Salamander-Trasse" in Rich-
tung Stuttgart zu leiten.
Hinter dem Kornwestheimer Gü-
terbahnhof zweigen die Gleise ab
in Richtung Stuttgart-Freiberg, von
dort vorbei am Kraftwerk Münster
nach Bad Cannstatt. Hier gibt es
dann wieder den Anschluss an das
bestehende Netz in Richtung
Landkreis Esslingen.
Diese Streckenführung hätte den
Vorteil, dass Pendlern in Richtung
Untertürkheim und weiter hoch
ins Neckartal eine direkte Verbin-
dung mit kürzerer Fahrzeit ange-
boten werden konnte. Die Planer
erhoffen sich dadurch mehr At-
traktivität für den öffentlichen
Nahverkehr in der Region. Außer-
dem würde der Stuttgarter Haupt-
bahnhof entlastet.
Bisher befinden sich die Arbei-
ten noch im Stadium der Vorunter-
suchung. Dabei soll festgestellt
werde, ob eine solche Verbindung
technisch überhaupt möglich ist.
Immerhin müssen in Ludwigsburg
und Cannstatt die bestehenden
stark frequentierten Zugstrecken
überquert werden. Zur Zeit laufen
noch Verhandlungen mit der Bahn
AG. Die Planer hoffen, dass sie bis
Ende des Jahres erste Ergebnisse
vorlegen können. Im Anschluss
daran sind dann die Gespräche
mit den betroffenen Kommunen
und dem Landkreis Ludwigsburg
vorgesehen.
Eine weiterer Prüfungsauftrag ist
die Wirtschaftlichkeit einer sol-
chen Verbindung.

Copyright © LKZ 23.10.2001


Kritik am Veto gegen Möglinger Straßenpläne

lnteressengemeinschaft Lärmschutz für Sperrung der Verbindungsstrecke

(bä) - Die lnteressengemein-
schaft Lärmschutz Markgrönin-
gen (IGL) kritisiert die ablehnen-
de Haltung des Schwieberdinger
Gemeinderates und des Markgrö-
ninger Bürgermeisters zu den Pla-
nen von Möglingen, ihre Markgrö-
ninger Straße zu schließen.

Möglingen will seine Markgrö-
ninger Straße für den gesamten
Verkehr sperren, weil die beiden
geplanten Kreisverkehre auf der
Ludwigsburger Straße sonst nicht
leistungsfähig sind (die LKZ be-
richtete). "Für wen muss die Ge-
meinde zuerst da sein? Für die ei-
genen Bürger oder für den über-
örtlichen Durchgangsverkehr?", so
fragt die IGL, die eigenen Angaben
zufolge die Anwohner der Mark-

gröninger Durchgangsstraßen ver-
tritt.
Nachdem Schwieberdingen und
Möglingen sich in der günstigen
Lage befänden, den überörtlichen
Verkehr über Umgehungsstraßen
leiten zu konnen, sollten diese Ge-
meinden am gleichen Strang zie-
hen, um den Verkehr auch tatsäch-
lich aus den Ortszentren herauszu-
bekommen, heißt es in einer IGL-
Mitteilung von gestern.
Völlig unsinnig sei es, wenn sich
die Kommunen auf diesem Weg
gegenseitig behinderten, anstatt
beim Regierungspräsidium und
beim Verkehrsministeriurn klare
gemeinsame Ziele zu formulieren.
Der IGL-Vorsitzende Tilmann Wolf
fordert: "Diese Zielvorstellung
muss lauten: Sobald die Umge-
hungsstraße da ist, muss innerört-
lich der Durchgangsverkehr mit
konsequenten Maßnahmen dort-
hin verlagert werden." In dieses
Bündnis für ein gemeinsames Ziel
müisste sich auch Markgröningen
einklinken. "Gerade Markgrönin-
gen braucht dringend das gute
Beispiel anderer Kommunen, um
die eigene Verkehrssituation so re-
geln zu konnen, wie dies für das
Wohl der Stadt erforderlich ist."
Die Stadt könne ihre Ziele nicht
gegen, sondern nur mit den Nach-
barn erreichen.
Selbstverständlich sei es erfor-
derlich, gemeinsam die richtige
Reihenfolge der Schritte festzule-
gen. Dabei sei auch Möglingen ge-
fordert. Dazu gehöre auch die Re-
aktivierung der Bahnstrecke zwi-
schen Ludwigsburg und Markgrö-
ningen - ein Plan, dem die Möglin-
ger mehrheitlich reserviert gegen-
überstehen.
Das Problem für Möglingen besteht vor allem darin, daß die Straße nach Markgröningen nicht ganz geschlossen werden kann, da die Buslinie 533 dort verkehrt. Das würde bedeuten, selbst bei einer Totalsperrung für den Individualverkehr (sofern rechtlich möglich), müsste die Straße für den Busverkehr instand gehalten und im Winter geräumt werden.
Bei einer Reaktivierung der Bahnlinie würde der Bus wegfallen und die gesamte Straße könnte aufgegeben werden. Ob daß der Möglinger Gemeindrat schon mal bedacht hat?

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[ Letzte Aktualisierung 13.02.2002 Gerald Stempel ]