Die Egaubrücke zwischen Iggenhausen und Katzenstein
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Die Betonierarbeiten an den Brückenfundamenten haben nun begonnen,
Anfang August hat die Baufirma die Baustelle eingerichtet.
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Zur Verbindung der alten mit den neuen Betonteilen
wurden zuerst Armierungseisen in vorgebohrte Löcher des alten
Fundaments eingebracht und mit speziellem Mörtel verpresst. |
Nach dem einbringen der Armierung wurde die Schalung
gesetzt, die das alte Fundament regelrecht ummantelt. |
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Unter der Armierung gut zu sehen ist das alte
Fundament, bzw. das, was nach dem Teilabbruch davon noch übrig ist. |
Eine Woche später ist die Auflagebank bereits
ausgeschalt und auch die Stützmauer dahinter ist schon fertig. |
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Da die alte Egaubrücke keinen Randweg hatte,
dieser für die neue Brücke aber vorgeschrieben ist, müssen
zusätzlich zwei Betonfertigteile, die diesen Randweg aufnehmen
sollen, gesetzt werden. Dazu muß noch eine Verbindungsplatte
gegossen werden, die diese beiden Teile miteinander und mit dem alten
Fundament verbindet. |
Hier die Ansicht des neuen Fundaments von der anderen
Seite. Die Schnur markiert die Brückenachse. |
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Auf der anderen Seite werden momentan die Armierungen
am alten Fundament angebracht. In einer Woche wird wohl auch hier das
Auflager betoniert sein. |
Sobald die Fundamente fertig sind, kann dann die Brücke, die
bereits bei einer Stahlbaufirma im Bau ist, eingehoben und montiert
werden.
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Am 18. August waren die Fundamente so weit fertig
betoniert und mussten nur noch hinterfüllt werden. |
Das Fundament auf der Dischinger Seite leuchtet in der
Abendsonne. |
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Wenige Tage später waren die Fundamente verfüllt
und es wurde Zeit, dem Kran, der die Brücke einheben sollte, ein
Auflager für die Abstützung zu schaffen. Nicht daß die
Stützen am Rand des Bahndamms keinen Halt finden und abrutschen. |
Am 27. August 2012 war der lang erwartete Tag
gekommen.
Noch steht in der Morgensonne nur eine Arbeitsplattform zwischen den Brückenfundamenten,
aber bald soll sich hier die neue Brücke über die Egau
spannen. |
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Der Kran stützte sich auf den aus Schwellen
gebauten Auflagern ab und stand dort sicher. |
Dann tastet sich der LKW Fahrer routiniert die ca. 400
Meter zur Baustelle rückwärts über den Feldweg und den
Bahndamm vor. |
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Die Brücke als Bausatz auf dem Auflieger. |
Die Längsträger und die ersten Ausleger für
den Randweg sind vormontiert. An der Montage waren zwei Monteure der
Stahlbaufirma und drei Mitglieder des HMB tätig. |
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Am Nachmittag waren alle Brückenteile an ihrem
Platz, es mussten am nächsten Tag nur noch die restlichen Schrauben
gesteckt und alles mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen werden. |
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Auf den Winkeln rechts und links der Hauptträger
werden noch Gitterroste als Randweg aufgelegt. |
Am Abend des selben Tages bot sich dann dieses Bild
der neuen Brücke über die Egau |
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Als das Gerüst unter der Brücke entfernt
war, bot sich dieser Blick auf die Unterseite. Noch ruht die Brücke
nicht auf ihren eigenen Widerlagern, sondern auf Holzklötzen. |
Und so sieht die Brücke ohne das Gerüst
vom Fluss her aus. Mal sehen, ob wir dieses Jahr noch ein Bild mit dem
Bauzug darauf aufnehmen können. |
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Eine weitere Woche später waren die Widerlager
betoniert und die provisorischen Auflager aus Holzklötzen, Keilen
und Unterlagsblechen konnten entfernt werden |
Die Widerlager im Detail:
Das Lager im Vordergrund ist in Längsrichtung verschiebbar und in
Querrichtung fest.
Das Lager im Hintergrund ist frei beweglich.
Am anderen Ende der Brücke befindet sich ein festes und ein frei
bewegliches Lager. |
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Damit sind die Arbeiten an der Brücke noch nicht ganz
abgeschlossen. Außer der Montage der Gleise auf die Brücke muß
auch noch der Randweg hergestellt werden, die Flügelmauern müssen
saniert und die Fundamente vor dem erneuten Aufwuchs von Bäumen
gesichert werden.
Da sich das Gleis langsam der Brücke nähert, wird es Zeit, die
speziellen Brückenschwellen vorzubereiten. Vor einigen Jahren konnten
wir uns schon einen Posten gebrauchte Brückenschwellen besorgen, zwar
Regelspur, aber in sehr gutem Zustand.
Zuerst haben wir die alten Befestigungslöcher für die
Regelspurschienen verdübelt.
Damit die Schwellen exakt auf der Brücke liegen, müssen die
Auflager auf dem Hauptträger exakt gefräst werden.
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Da wir kein Holzbearbeitungszentrum haben, aber eine
mobile Schwellenfräse unser Eigen nennen, müssen die Arbeiten
im Freien statt finden.
Zur Führung der Schwellenfräse müssen wir eine Schiene
im korrekten Abstand zu der gekennzeichneten Markierung auf die
Schwellen legen, die vorher natürlich auch exakt ausgerichtet
wurden.. |
Wie man hier sieht, hat die Maschine genau an der
Markierung gefräst. Und man sieht auch, daß es uns in die
Werkstatt geregnet hat.
Der Nagel diente zum Anzeichnen mit Hilfe einer Schnur. |
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So wird die Fräse geführt.
Die schräge Stange mit dem Spannschloss dient der Ausrichtung der
Maschine, damit die Fläche parallel zur Schwelle liegt.
Wie man an den herumliegenden Holzfasern sieht, staubt es dabei mächtig,
Schutzbrille und Atemschutz sind bei der Arbeit obligatorisch. |
.Hier der Frästeller mit den Hartmetallzähnen
über den fertig gefrästen Auflagern. |
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Die Fräsarbeit ist erledigt, die Späne
beseitigt. Fertig ist das Ganze aber noch nicht.
Die nicht gefrästen Schwellen waren die Auflager für die Führungsschienen.
Die alten Befestigungsschrauben sitzen dermassen fest im Holz, daß
sie sich ohne Beschädigung der Schwelle nicht entfernen lassen. Wir
werden sie wohl oder übel drin lassen müssen. |
Das Problem war jetzt nur, daß der Frästeller
einen Durchmesser von 210 mm hat, das Auflager aber 300 mm
breit ist.
Links ist die alte Auflagerfläche aus der früheren Verwendung
zu sehen, die zum Teil tiefer liegt als die Neue, teils aber, wie hier,
nicht. |
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Einfach die Maschine zu versetzen ging nicht, die
Gefahr, die alten Unterlagsplatten der Schrauben mit dem Fräser zu
erwischen, war zu groß.
Also haben wir die Fläche mit dem Dechsel bearbeitet. Nun sollte
sie auf die Auflager passen. Die anderen Auflager müssen noch
bearbeitet werden. |
Ende Juli waren die Schwellen für die Brücke vor Ort und
konnten eingebaut werden.
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Für den Transport der Schwellen auf der Brücke
wurde ein Weg aus Holzdielen gebaut, auf dem wir mit der Sackkarre die
Schwellen fahren konnten.
Mit dem Eimer rechts im Bild schöpften wir Kühlwasser aus der
Egau, aber nicht für die Maschinen, sondern für uns. Bei weit über
30 Grad ohne Schatten tauchten wir unsere Mützen ins Wasser und
setzten sie naß auf. |
Die Schwellen wurden vorerst auf Holzklötze gesetzt, damit die
Dielenfahrbahn Stück für Stück zurückgezogen werden
konnte. Dann wurden die Holzklötze entfernt und die Schwellen auf die
Träger gesetzt.
Die Schwellen sind ausgelegt und werden gebohrt, um
sie mit dem Hauptträger verschrauben zu können. |
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Damit die Bohrlöcher exakt werden, haben wir
diese Bohrlehre angefertigt. |
In das Loch der Befestigungslasche stecken und schon
kann man das Zentrum des Bohrlochs vorbohren |
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Das fertig gebohrte Loch sieht dann so aus. |
Von untern sieht die Brücke jetzt schon
richtiggehend fertig aus, daß noch keine Schienen liegen, ist aus
dieser Perspektive nicht zu sehen. |
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Gut zu sehen ist hingegen die Ausklinkung der
Schwellen am Auflager |
Ein Blick von der Brücke auf die näher
kommende Gleisbaustelle, auf der gerade das letzte Joch im Bogen verlegt
wird. Auch hier steht wieder ein Eimer Kühlwasser zum Mützenkühlen
bereit. |
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Ende August waren die Schwellen mit der Brücke verschraubt und
konnten aufgeplattet werden. Das dazu notwendige Material konnten wir
bequem über die Schiene anliefern, denn inzwischen reicht das Gleis
bis kurz vor die Brücke
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Nach exaktem Einmessen wurde eine Schnur gespannt, die
die Innenkante der Rippen markiert, die Platten wurden aufgelegt und
gebohrt, danach die Schwellenschrauben mit dem Schlagschrauber
eingedreht.
Unser Gleisjoch vor der Brücke muß noch etwas nach rechts
gerückt werden.... |
Im Vordergrund noch nicht ausgerichtete Rippenplatten
und die Bohrmaschine mit dem langen Bohrer, der die Löcher für
die Schwellenschrauben vorbohrt. |
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Am Abend sah das dann so aus. Die rechte Schiene muß
noch gekürzt werden, der Schienenstoß wird etwa auf Höhe
der gelben Fahne zu liegen kommen. |
In dieser Detailaufnahme sieht man. daß die
Schwellenschrauben noch nicht ganz eingedreht sind.
Das liegt daran, daß der Schlagschrauber nicht das notwendige
Drehmoment hat und die kurzen Schlagimpulse vom Holz abgefedert werden.
Sobald die Schienen eingebaut sind, werden wir die Schrauben mit dem
Gleisschrauber vollends eindrehen.
Die neu glänzende Schraube an der ersten Schwelle ist übrigens
die Befestigung der Schwelle an der Brücke. |
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Bevor die Schienen auf die Brücke montiert werden
konnten, mußten die Schotterfänge auf den Wiederlagern
montiert werden.
Hierbei handelt es sich um 10mm starke Winkeleisen, die verhindern, daß
der Schotter vom Gleisbett über das Wiederlager rutscht. |
Damit der Schotter nicht die Innenseite der Winkel
zerkratzt und zum Rosten bringt, haben wir mit dem Gasbrenner dort
Bitumschweisssbahnen aufgebracht.
Die Aussparung ist für die durchlaufende Schiene, damit diese
nicht auf dem Winkel auf liegt. |
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Befestigt wurden die Winkel mit 15 cm langen
Gewindestangen, die mittels 2-Komponenten Klebemörtel bombenfest im
Betonfundament verankert wurden. |
Dann konnten endlich die Schienen auf die Brücke.
Vorher mußten die offenen Enden der Schienen vor der Brücke
abgelängt werden.
Bei Temperaturen von 2 Grad über Null, Wind und Nieselregen
brachten wir die Schienen auf die Brücke. |
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Erst zum Gruppenbild mit dem ersten Schienenfahrzeug
auf der Brücke ließ sich die Sonne kurz blicken. |
Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgehen, daß die Schienen
noch nicht mit den Rippenplatten verschraubt sind. Das können wir
erst machen, wenn das Gleis vor der Brücke auf mehrere Meter
eingeschottert und gestopft ist. Die Strecke liegt ein paar Zentimeter
tiefer als die Brücke und falls ein schwereres Fahrzeug versehentlich
auf die noch nicht unterstopfte Brückenrampe fahren würde, könnte
die Brücke theoretisch aus ihren Wiederlagern gehebelt werden. Aber
nur, wenn die Schienen mit der Brücke verschraubt sind. Sobald die
Rampe geschottert ist, werden wir die Schienen verschrauben.
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Anfang November hingen die Brückenrampen noch in
der Luft, nur provisorisch mit Schwellenstücken und Kanthölzern
unterbaut. Sowohl auf der Neresheimer Seite ... |
... als auch auf der Dischinger Seite. |
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Mitte November wurden dann 60 Tonnen Schotter am Haltepunkt Iggenhausen
angeliefert, mittels Radlader in den Schotterwagen verladen und die Brückenrampen
eingeschottert.
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Mit unserer Gleisheberichtmaschine haben wir das
Rampengleis angehoben und unterstopft. Hier auf der Dischinger Seite. |
Die Neresheimer Seite ist schon soweit fertig. |
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Natürlich bleiben diese Rampen nicht dauerhaft. Wenn die Strecke
endgültig eingeschottert und gestopft wird, dann liegen die Gleise in
einer Ebene mit der Brücke.
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Auf der Brücke wurden jetzt die Gitterroste für
den Randweg eingelegt... |
... was noch fehlt, ist der Anschluss auf den Bahndamm
und den dort noch zu erstellenden Randweg. |
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Um zu vermeiden, daß die Gitterroste die
Lackierung der Brückentträger beschädigen und es dort zu
Rostbildung kommt, wurden spezielle Gummimatten dazwischen eingelegt. |
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Auf dem Transporter eines Vereinsmitglieds liegen
diverse Rahmen, Gitterroste und Stahlwinkel, die die Lücke zwischen
dem Randweg auf der Brücke und dem Bahndamm füllen sollen. |
Da man nicht mit dem Auto an die Brücke fahren
kann, wurde das Material auf ein Rollbrett umgeladen und so zur Brücke
gefahren. |
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Mit Schwerlastankern werden die Rahmen so auf die
Kammerwand des Brückenwiderlagers geschraubt, daß die Brücke
sich in ihren Auflagern bewegen kann, ohne mit dem Rahmen zu
kollidieren.
Gut zu sehen ist das "Loch" zwischen dem Randweg der Brücke
und der Kammerwand, welches nun überbrückt wird. |
Mit den eingelegten Gitterrosten ist nun ein
gefahrloses Verlassen der Brücke möglich, jetzt muss nur noch
Schotter zwischen Gleis und Flügelmauer eingebracht und ein Geländer
auf der Flügelmauer angebracht werden. |
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© 2022 Hannes Ortlieb |
An einem sonnigen, aber kalten Tag im Februar wurden
die Geländerteile an den Widerlagern angebracht, um ein gefahrloses
Verlassen der Brücke im Falle eines liegengebliebenen Zuges zu gewährleisten.
Mit dem Ladekran des Xw wird das Geländer an seine Position
gebracht.... |
© 2022 Hannes Ortlieb |
... und das Geländer kann mit Schwerlastankern in
die Widerlager geschraubt werden. |
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Copyright © 2012 - 2022 Gerald Stempel,
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[ Letzte Aktualisierung 15.02.2022 Gerald Stempel ]