Gleissanierung km 1+500 bis 1+700
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Dezember 2024
Die Schwellen auf diesem Abschnitt hinter dem Haltepunkt Steinmühle
(im Bildhintergrund) bereiten uns schon seit einiger Zeit Kummer, immer
wieder mussten einige hohlfaule Schwellen getauscht werden, um den
sicheren Betrieb zu gewährleisten. Doch nun ist es absehbar, dass in
den nächsten Jahren viele Schwellen abgängig werden, deshalb
werden wir hier vorsorglich alle Schwellen austauschen.
Dazu werden in einer großen Aktion die Schienen entfernt, die
Schwellen ausgebaut, der Schotter abgezogen und neuer aufgebracht und dann
neue Schwellen verlegt und die Schienen wieder aufgesetzt. Um die
Gleislage wieder herstellen zu können, wird sie gegen die Strasse
versichert.
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Auf der Schiene wurde alle 5 Meter eine Markierung
angebracht, von der aus mittels einer rechtwinklig gezogenen Schnur die
Position auf der Strasse mittels Kreide angezeichnet wurde. Der Kollege
schiesst an den Markierungen Nägel in den Strassenrand, von denen
aus dann später der Gleisabstand eingemessen und notiert wird. |
Übertragen der Gleismarkierung auf die Strasse. |
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Der Stahlwinkel liegt exakt rechtwinklig an der
Schiene, er wird normalerweise verwendet, um an Stössen die
Schienen parallel zum absägen zu markieren. Hier dient er als
Visier um mit der Schnur den rechten Winkel beim Anzeichnen zu haben.
Wenn man sich hier die Schwellen genau anschaut, sieht man, dass sie
wohl nicht mehr lange halten werden. |
Im Anschluss an die Vermarkung haben wir mittels Massband den Abstand
der Schieneninnenkante zu den Nägeln gemessen und notiert.
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Als Lagerplatz für Baumaterialien und Maschinen
haben wir einen Container am Zugangsweg zur Steinmühle aufgestellt.
Dadurch sollten sich die Rüstzeiten etwas reduzieren lassen.
Dank moderner LED Lampen konnten wir das auch nach Einbruch der
Dunkelheit problemlos bewerkstelligen. |
Die Befestigungen der Schienen werden mit zwei
Schraubmaschinen gelöst, wobei wir noch jede 3. Verschraubung drin
lassen, um das Gleis für Bauzüge befahrbar zu halten. |
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Der Zustand der Schwellen ist recht unterschiedlich,
einige wenige sehen noch aus wie neu, andere lösen sich langsam
auf. |
Von den gelösten Verschraubungen wurden die Kpo
und Federringe eingesammelt und sortiert, die Schrauben blieben noch
drin und wurden später mit der Hakenschraubenausdrückmaschine
aus den Schwalbenschwänzen gedrückt, die Mutter wieder
aufgeschraubt und ebenfalls eingesammelt.
Im Hintergrund der Container für die Baulogistik. |
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Die Arbeiten zu Erneuerung des Gleises gingen Schlag auf Schlag weiter,
ein bischen Schnee im Februar konnte uns da auch nicht ausbremsen.
15.2.2025
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Zwei Drittel der Schrauben wurden ja schon entfernt,
nun folgte der Rest.
Im Strassengraben liegen Schwellenstücke bereit, um die Schienen
nach der Demontage sicher ablegen zu können.
Das Einsammeln der Schrauben, Muttern, Federringe und Klemmplatten aus
dem nassen Schnee sorgte für nasse Handschuhe und kalte Finger. |
Die Muttern der Laschenbolzen saßen nach über
25 Jahren Liegezeit teilweise recht fest und mussten mit dem langen
Hebel gelöst werden. |
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Bei diesem Laschenbolzen saß die Mutter so fest,
dass wir ihn mit roher Gewalt abreissen mussten. Bei einem langen Hebel
hat auch eine 24mm Schraube keine Chance. |
Mit der Hakenschraubenausdrückmaschine wurden
dann die Schrauben entfernt. |
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Die Schraube sitzt noch fest in der Rippenplatte |

Die Maschine drückt mit Hilfe der Hydraulik die Schraube nach
aussen. |

Die Schraube ist gelockert und kann eingesammelt werden. |
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Die Laschen wurden entfernt und an die Schiene gehängt,
um sie später wieder an gleicher Stelle einbauen zu können.
Das ist wichtig, da wir teilweise Versatzlaschen eingebaut haben, um
unterschiedliche Schienenhöhen ausgleichen zu können. |
22.2.2025
Eine Woche später wurden dann die Schienen
ausgebaut... |
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... und auf den vorbereiteten Schwellenstumpen
abgelegt. |
Das erste Joch liegt daneben, weiter gehts zum nächsten. |
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Nach den Schienen waren die Schwellen an der Reihe.
Einzelne ware noch in einem guten Zustand und wurden separat ausgebaut
und gelagert... |
... die restlichen wurden nach Neresheim verbracht und
werden nach dem Entfernen der Rippenplatten der ordnungsgemässen
Entsorgung zugeführt. |
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Der alte Schotter wurde bis knapp über die
Frostschutzschicht abgezogen und seitlich am Bahndamm angeböscht. |
Dann ging noch die Rüttelwalze über das
Planum und hat die Oberfläche verdichtet. |
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1.3.2025
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Nachdem ein LKW eine Fuhre neuen Schotter aufgebracht
hat, wurde dieser mit dem Bagger planiert und ebenfalls gewalzt. |
Der Bagger beim Abziehen des Schotterbetts.
Normalerweise würden jetzt die Holzschwellen ausgelegt, da wir
aber Stahlschwellen einbauen werden, war noch ein weiterer
Arbeitsschritt notwendig. |
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Die Gleisachse wurde von den Vermarkungen an der
Strasse aus eingemessen und markiert, damit der Baggerfahrer einen
Anhalt hat, wo die beiden Gräben zu ziehen sind. Wofür die
notwendig sind, wird weiter unten gezeigt. |
Die Gleisachse ist durchgängig markiert. |
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Der zu erneuernde Abschnitt nochmals in der Übersicht,
bereit, um die Schwellen aufzunehmen. |
Gezogen wurden die Gräben mit diesen,
provisorisch an der Baggerschaufel angebrachten, Blechen. |
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8.3.2025
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Eine weitere Woche später waren die Schwellen
angeliefert und warten hier in Neresheim auf ihren Einbau. |
Jetzt ist auch klar wozu die Gräben da sind. Ohne
diese würden die Schwellen nur auf ihren Endkappen aufliegen und können
beim Einschottern durch das Gewicht des Schotterwagens verbogen werden.
So liegen sie flächig auf und lassen sich auch noch nach rechts und
links verschieben. |
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Zum Auslegen der Schwellen kam dieser Magnet zum
Einsatz, der die Arbeit erheblich beschleunigte. Die Latte dient der
Abstandskontrolle der Schwellen beim Auslegen. |
Immer wenn eine Fuhre Schwellen ausgelegt war, wurde
die Zeit bis zur Ankunft der nächsten Fuhre genutzt, um die
Schienen für den Einbau bereit zu legen. Die Schienen liegen nicht
direkt auf den Schwellen auf, sondern auf Hölzern damit die
Schwellen noch in Position gerückt werden können. |
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Das Auslegen der Schwellen ging mit fünf Mann von
statten. Einer im Bagger, einer auf dem Anhänger zum ansetzen des
Magneten, einer im Traktor zum vorziehen der Fuhre. |
Und zwei Mann auf dem Bahndamm... |
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...um die Schwelle mittels der Abstandshölzer im
richtigen Abstand auszulegen. |
Schwelle um Schwelle wird ausgelegt. |
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Dann startete der eigentliche Gleisbau, das erste Joch
ist schon montiert. |
Morgens die Schwellen ausgelegt, und am Abend lagen
bereits die beiden ersten Joche. Das erste Joch muss noch etwas gebogen
werden, es liegt ja zum Teil im Übergangsbogen. Aber das machen wir
mit unserer Gleisrückemaschine. |
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Nachdem die ersten Joche gelegt waren, ging es mit Hochdruck weiter,
schliesslich wollen wir am 1. Mai in die nächste Fahrsaison starten.
15.3.2025
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Die weiteren Joche wurden Stück für Stück
verlegt und grob ausgerichtet. |
Mitte März lag schon über die Hälfte
des Gleises wieder. |
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Dieser Knick muss noch zurechtgerückt werden. |
22.3.2025
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Eine Woche später war das Gleis dann wieder
durchgängig verlegt und das Feinrichten wurde mit unserem Rückegerät
durchgeführt.
Die Schwellenstücke, auf denen die Schienen zwischengelagert
waren, wurden zum Abtransport bereitgestellt. |
29.3.2025
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Nachdem die Gleise ausgerichtet waren, konnten die
Schrauben maschinell festgezogen werden. |
In Neresheim wurde auf dem Bahnhofsgelände
solange Platz geschaffen, um den Schotter für das Einschottern des
Gleises zwischenlagern zu können. |
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5.4.2025
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Anfang April konnte dann der Schotter ausgebracht
werden, dazu kam wieder unser Schotterwagen zum Einsatz, der mit einer
Fuhre über 20 Tonnen Schotter an die Baustelle bringt. |
Bei der trockenen Witterung ist das eine recht
staubige Angelegenheit. |
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Danach kam erstmalig unsere Schwingstopfmaschine zum
Einsatz, um die Schwellen mit Schotter zu füllen. |
Die Hydraulikpumpe in der Mitte war ursprünglich
durch einem Benzinmotor angetrieben, der aber nach jahrzehntelangem
Dornröschenschlauf zwar lief, aber nicht sehr zuverlässig. Wir
haben ihn gegen einen Elektromotor ausgetauscht, da die Motoren der
Schwingeinheit ja auch elektrisch laufen. Das passende Stromaggregat läuft
auf einem extra Wagen hinterher. |
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Hier muss nur noch an der Aussenseite geschottert
werden, dann kann die Maschine zeigen, was sie kann. |
12.4.2025
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Um die Höhenlage des Gleises korrekt einstellen
zu können nutzen wir unser Nivelliergerät. |
Mittels Gleiswinden wird das Gleis sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung ausgerichtet. |
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Dann kommt wieder die Schwingstopfmaschine zum
Einsatz, dazu gibt es auch ein
einminütiges Video, das zeigt, wie der Schotter unter der
Schwelle verschwindet. |
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[ Letzte Aktualisierung 15.03.2025 Gerald Stempel ]