Am 15. März 2003 fand der jährliche Dienstunterricht für alle im Betriebsdienst tätigen Vereinsmitglieder statt.
Zusätzlich zu den Betriebsdienst spezifischen Themen wie neue Vorschriften, Verhalten bei Unfällen etc. fand dieses Mal auch ein Erste Hilfe Training statt. Viele der im Betriebsdienst tätigen Vereinsmitglieder sind zwar in Erster Hilfe ausgebildet, aber diese Kenntnisse sollten regelmässig aufgefrischt werden.
Neben einem theoretischen Teil (Unfallmeldetafel, Rettungskette, Absetzen eines Notrufes, wo sind die Erste Hilfe Kästen im Zug etc.) gab es natürlich auch einen praktischen Teil.
Es fing ganz einfach an. Im praktischen Teil des Trainings durfte
jeder seinem Nachbarn einen Fingerverband aus einem Pflaster
zurechtschneiden und anlegen.
Auch wenn wir bei den meisten Arbeiten Handschuhe tragen, sind Fingerverletzungen schnell passiert. |
Da es aber nicht nur einfache Verletzungen geben kann, müssen auch
schwerwiegendere Problemsituationen beherrscht werden. Was passiert zum
Beispiel, wenn ein Fahrgast im Zug zusammenbricht?
Der nächste Punkt im Training war deshalb die
Herz-Lungen-Wiederbelebung, kurz HLW genannt.
Erschwerend war bei dieser Übung, bei der wir von einer Person mit
Herz- und Atemstillstand im Zug ausgingen, die Enge im Wagen, die aber der
Realität entspricht.
Für dieses Training stand eine in der Fachsprache als Phantom bezeichnete Übungspuppe zur Verfügung, an der unsere Ausbilderin die HLW mit 2 Personen, die abwechselnd beatmen und die Herzdruckmassage durchführen, demonstrierte. |
Wie am Abzeichen auf der Jacke erkennbar, ist nun einer unserer
Triebfahrzeugführer (übrigens unser Vorstand) für die
Herzdruckmassage zuständig. Danach mussten bzw. durften alle in Zweiergruppen die HLW trainieren. |
Zur Ersten Hilfe gehört auch die Bergung einer Person aus dem Zug. Wir simulierten eine bewustlose Person, die vom Sitz gerutscht ist und sich mit den Beinen 'verheddert' hat. Damit es nicht zu einfach wird, nahmen wir einen 1,90 Meter Mann.
Zuerst mussten die Beine vorsichtig unter den Sitzen herausgezogen werden und die hilflose Person auf ein Bergetuch gebettet werden. | |
Mit einer im Rettungsdienst üblichen Trage kann in dem engen Waggon nicht hantiert werden, spätestens am Ausstieg wäre kein Durchkommen mehr. Das Bergetuch mit seinen Trageschlaufen ist da wesentlich handlicher. |
Nun kann die Person vorsichtig Richtung Ausgang getragen werden | |
Die Ausgangstür ist kein Problem, durch die zahlreichen Trageschlaufen ist der Transport sicher zu handhaben. |
Geschafft ! Im Ernstfall würde der Patient nun auf eine Trage
umgelagert, die wir immer im Zug mitführen, oder direkt an den
Rettungsdienst übergeben.
Hoffen wir, daß wir nie in die Situation kommen, das Erlernte
im Ernstfall anwenden zu müssen. |
Der Unterricht endete mit einer Belehrung im Umgang mit Gefahrstoffen bzw. potentiell Wasser- und Umweltgefährdenden Stoffen. Dazu gehören bei uns in erster Linie Benzin und Dieselkraftstoff, aber auch Propan- und Schweissgas. Durch die neue Gefahrgutverordnung sind viele neue Vorschriften in der Handhabung, beim Transport, der Lagerung und der Kennzeichung dieser Stoffe zu beachten.