Härtsfeldbahn-Anzeiger
Ausgabe 2010
Informationsblatt des Härtsfeld-Museumsbahn
e.V., Geschäftsstelle, Postfach 9126, 73416 Aalen
25 Jahre Härtsfeld-Museumsbahn e.V.
Vom Prototyp der Schwäbischen Eisenbahn zur Muster-Museumsbahn
im Ländle
Wer heute das Gelände der Neresheimer Centralstation an einem
Betriebstag der Härtsfeld-Museumsbahn besucht findet dort ein
frisch gerichtetes Bahnhofsgebäude, das Härtsfeldbahn-Museum,
asphaltierte Parkplätze, Gleisanlagen mit Lokschuppen, Wasserkran
und Kohlenbunker, eine zischende Dampflok, urige
Holzklasse-Personenwagen, einen brummenden Triebwagen mit
Sofaklasse-Anhänger und viele gut gelaunte Menschen vor. Es ist
kaum zu glauben, dass es eine Zeit gab, als es hier weder Gleise noch
Eisenbahnfahrzeuge gab und in der die alten Bahngebäude dem
Zerfall preisgegeben schienen. Dass sich dieses Bild so grundlegend geändert
hat, ist dem nunmehr 25 Jahre andauernden Engagement des Härtsfeld-Museumsbahn
e.V. zu verdanken. Dank umfangreicher ehrenamtlicher Arbeit, vieler
Spenden und großzügiger Zuschüsse ist es gelungen, die
legendäre Schättere auf einem Abschnitt wieder
zum Leben zu erwecken.
Die einstige schmalspurige und privat betriebene Härtsfeldbahn
Aalen Neresheim Dillingen hat es verdient, dass ihr so
ein lebendiges Denkmal gesetzt wurde. Sie galt Zeit ihres Bestehens
als Prototyp der Schwäbischen Eisenbahn und als
Musterfall, wenn es um Fragestellungen zu Eisenbahnen im Ländlichen
Raum ging. Der Bau und Betrieb der Schättere war nur
möglich, weil alle Beteiligten an einem Strang zum Wohl des Härtsfeldes
gezogen haben. Mit starkem Güterverkehr, werktäglichem
Arbeiterverkehr und sonntäglichem Ausflugsverkehr verfügte
die Bahn über mehrere Standfüße. Dazu ging es hier
menschlich zu, was viele Anekdoten rund um die Bahn belegen. Nach dem
Motto lieber ein paar Minuten Verspätung als einen
Arbeitsplatz riskieren wurde schon mal auf einen verspäteten
Fahrgast gewartet. Auch soll der Zug schon mal auf freier Strecke
angehalten haben, weil die für dringliche Bedürfnisse der
Reisenden erforderliche Ausstattung nicht im Zug vorhanden war.
Dabei war die Bahn gar nicht so unmodern, wie man sich dies
vielleicht denken mag. Die Wagen der Erstausstattung von 1901 waren
breit, hoch und hell und hatten ein angenehmes Fahrverhalten, was
belegt, das die Ausrichtung auf den Fremdenverkehr von Anfang an ein
wichtiger Aspekt war. Die beiden 1913 gebauten und heute noch
vorhanden Dampfloks 11 und 12 waren zu ihrer Zeit hochmodern. Sie
waren äußerst sparsam im Verbrauch und sogar den Heizer
hatte man damals schon eingespart.
Nach dem II. Weltkrieg gehörte die Bahn zu den ersten Strecken,
die verdieselt wurden. Die Dampfbahnromantik kam dabei
leider unter die Räder, denn Dampfloks wurden nur noch als
Reserve vorgehalten. Den alltäglichen Betrieb versahen
Dieseltriebwagen, unter denen sich mit T 30 und T 31 die zwei stärksten
jemals gebauten Schmalspurtriebwagen befanden. Man hatte hier mit
einer sehr fein ausgetüftelten Konstruktion Lok, Personenwagen
und Güterwagen in einem Fahrzeug vereint.
Trotz aller Modernität rutschte die Härtsfeldbahn ab Mitte
der 1960er Jahre zunehmend in die roten Zahlen. 1972 war es schließlich
so weit. Man gab betriebswirtschaftlichen Aspekten den Vorrang vor dem
Wohle der Volkswirtschaft und stellte die Bahn ein. Es folgten Abbau,
Verschrottung und Verkauf all dessen, was noch irgendwie brauchbar
war. Im Januar 1977 übergab der Betreiber ein nahezu geräumtes
Bahnhofsgelände mit in die Jahre gekommenen Gebäuden der
Stadt Neresheim. Der Lokschuppen wurde in den städtischen
Betriebshof umgebaut, in die Werkstätte zog der Schützenverein
ein und im Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes richtete man eine
Gaststätte ein. Das Gelände diente als Festplatz, für
Viehmärkte und als Lagerplatz.
Auch an anderen Stellen sah es nicht besser aus. Nur wenige
Hochbauten der Bahn waren in schlechtem Zustand erhalten geblieben: in
Aalen diente das große Gebäude des einstigen Härtsfeld-Güterbahnhofs
als Vereinsheim für eine jugoslawischen Club. Ein Teil der Trasse
am Albaufstieg mit dem Viadukt bei Unterkochen wurde als Spazierweg
hergerichtet und ist heute als Grüß-Gott-Wegle
bekannt, da man hier beim Sonntagnachmittagsspaziergang vielen
bekannten Gesichtern begegnet. Bei Neresheim hatte man beim Abbau eine
Brücke vergessen, wohl deshalb, weil sich ein Ausbau zur
Verschrottung nicht lohnte. Das Dischinger Bahnhofsgebäude hatte
die ehemalige Bahnagentin erworben, um hier wohnen bleiben zu können.
Und in Dillingen wurden der Güterschuppen als Lager und der
Wasserturm samt Anbau als Wohnung genutzt.
Trotz des gründlichen Abbaus ließ sich die Härtsfeldbahn
aus dem Gedächtnis der Bevölkerung nicht ausradieren. Vor
allem in Aalen gab es mehrfach Ansätze zu einer Reaktivierung der
Bahn. Hier hatte man vor allem den Albaufstieg zwischen Aalen und
Ebnat im Auge, der mit einer Steigung von bis zu 1:36 (27,7 %o) und
80-Meter-Radien als ingenieurtechnische Meisterleistung gilt.
Als Tag der Wiedergeburt der Härtsfeldbahn gilt der
22. August 1984 als die Härtsfeldbahn-Freunde Werner Kuhn und
Clemens Lüffe anlässlich der Aufstellung der renovierten
Neresheimer Denkmalslok 11 ins Gespräch kamen. Am 9. Oktober 1984
gründete sich ein Freundeskreis Schättere. Der
vor der Verschrottung stehende Rest des Härtsfeldbahn-Triebwagens
T 33 wurde in Amstetten ausfindig gemacht und am 17. Oktober von einem
Sponsor gekauft. Am 10. November 1984 wurde der Torso in seine alte
Heimat nach Aalen-Unterkochen geholt. Die ersten Fakten waren damit
geschaffen. Um den weiteren Bestrebungen einen juristischen Rahmen zu
geben, wurde am 23. Januar 1985 im Unterkochener Gasthof Läuterhäusle
der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. gegründet.
Schnell zeichnete sich ab, dass sich bei Aalen kein geeigneter
Standort finden ließ, die Voraussetzungen in Neresheim aber
geradezu ideal waren. Der Fremdenverkehrsverband Gastliches Härtsfeld
und der Neresheimer Gemeinderat mit Bürgermeister Hegele an der
Spitze begrüßten das Engagement des jungen Vereins und
boten die Nutzung eines Teils des ehemaligen Bahnhofsgeländes und
der leer stehenden Räume im Neresheimer Bahnhof an. Ab 17. April
1985 gab es regelmäßige Treffen in Neresheim. Am 22. Juni
1985 traf mit Pufferwagen 155 das erste Eisenbahnfahrzeug ein. Am 28.
September 1985 folgte T 33 und die zweite Generalversammlung des
Vereins beschloss am 29. Januar 1986 den Vereinssitz nach Neresheim zu
verlegen.
Das Erfolgsrezept des Vereins liegt in der Konzentration auf das
Thema Härtsfeldbahn und der umfassenden Beschäftigung damit.
Das Ziel, die Erinnerung an die ehemalige Härtsfeldbahn aufrecht
zu erhalten, wird ungeheuer vielschichtig verfolgt. Am 22. Februar
1986 wurde im Neresheimer Bahnhof das Härtsfeldbahn-Museum als
erstes Eisenbahn-Museum in Baden-Württemberg eröffnet. In
den beiden Räumen findet man viele Erinnerungsstücke an die
ehemalige Bahn. Zwei weitere Räume des Bahnhofs beherbergen ein
Archiv mit wertvollen Unterlagen und Bildern der Härtsfeldbahn
und eine kleine Bibliothek. In Ausstellungen, Vorträgen,
Publikationen und Führungen wird auf die Bedeutung der Härtsfeldbahn
aufmerksam gemacht.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit ist die
Bewahrung und Restaurierung alter Eisenbahnfahrzeuge. Aus heutiger
Sicht muss es als Glücksfall bezeichnet werden, dass im Lauf der
Jahre ein Fahrzeugpark entstanden ist, der einen nahezu idealen
Querschnitt durch den Fahrzeugpark der Härtsfeldbahn repräsentiert.
Von der Dampflok bis zum Rollbock ist nahezu jeder Fahrzeugtyp
vorhanden und das teilweise sogar mit Dubletten. Nur einer der
Triebwagen T 30 oder T 31, ein Packwagen und ein vierachsiger
Flachwagen könnten die Sammlung noch bereichern!
Die Sammlung umfasst heute 26 originale oder zumindest baugleiche
Fahrzeuge, die für den Streckenunterhalt benötigten
Arbeitsfahrzeuge nicht mit gerechnet. Nur ein Fahrzeug kam in
betriebsfähigem Zustand nach Neresheim. Zwölf Fahrzeuge sind
heute betriebsfähig. An der Restaurierung von fünf weiteren
Fahrzeugen wird gearbeitet, darunter Dampflokomotive 11, Triebwagen T
37 und Diesellokomotive D 4 JUMBO.
Natürlich sind die Triebfahrzeuge die Stars. Triebwagen T 33
wurde nach fast acht Jahren Arbeit am 9. August 1992 feierlich
eingeweiht. Die Einweihung von Dampflokomotive 12, die am 30. Oktober
1986 von Heidenheim nach Neresheim zurück gekehrt war, erfolgte
unter großer Beteiligung der Bevölkerung am 7. August 1994.
Aber auch der Wagenpark birgt einige Schätze. Stolz sind die Härtsfeld-Museumsbahner
darauf, dass sie drei Holzklasse-Personenwagen aus den Baujahren 1888
1909 und den Original-Beiwagen 101 einsetzen können. Auch
die vier betriebsfähigen Güterwagen von 1901 sind eine Rarität.
Etwa vier Kilometer lang sind die wieder aufgebauten Gleisanlagen. In
Neresheim musste man die Anlage am Rande des ehemaligen Bahnhofsgeländes
aufbauen. Dies geschah überwiegend in den Jahren 1985 bis 1990.
In den Jahren 2000/2001 und 2007/2008 wurde die Anlage nochmals
erweitert.
Nach langen Jahren des Planens und Verhandelns war es am 16. Mai 1996
endlich so weit: der erste Spatenstich für die Strecke Neresheim
Sägmühle konnte erfolgen. Die feierliche Inbetriebnahme
erfolgte mit einem großen Fest zum 100jährigen Jubiläum
der Härtsfeldbahn am 20. Oktober 2001.
Wenige Meter nach Verlassen des Bahnhofsgeländes fährt man
heute dort, wo auch früher schon Gleise lagen. Am Wanderparkplatz
Steinmühle wurde ein Haltepunkt eingerichtet, den es früher
hier nicht gegeben hat. Dafür durchrollen die Züge heute das
Gebiet des ehemaligen Bahnhofs Härtsfeldwerke ein paar hundert
Meter weiter. Der Bahnhof Sägmühle hingegen wurde nach dem
ursprünglichen Gleisplan wieder aufgebaut.
Weitere knapp drei Kilometer Gleis bis zum Bahnhof Katzenstein am Härtsfeldsee
sind derzeit im Bau. Auch hierzu wurde hinter den Kulissen jahrelang
geplant und verhandelt. Ganze 32 Dienststellen waren in dieses
Verfahren involviert. Der feierliche Spatenstich erfolgte am 25.
September 2007 und das gleich an zwei Stellen, denn die Museumsbahn
verlässt nun den Ostalbkreis und erreicht den Landkreis
Heidenheim mit der Gemeinde Dischingen. Gut 800 Meter Baugleis und
weitere etwa 1.000 Meter Planum sind derzeit fertig. Die Einweihung
der Strecke ist für 2013/2014 vorgesehen. Am Weiler Iggenhausen
wird der früher hier befindliche Haltepunkt wieder eingerichtet
und auch der Bahnhof Katzenstein soll möglichst originalgetreu
wieder aufgebaut werden. Die Züge werden dann direkt am See
halten.
Doch auch Katzenstein wird nicht das Ende der Museumsbahn bleiben.
Ein dritter Abschnitt bis Dischingen ist fest vorgesehen. Dort steht
heute noch das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude und vor
diesem sollen in einigen Jahren die Museumszüge enden. Am 16.
September 2005 hat es der Verein erworben und anschließend vor
dem drohenden Verfall bewahrt. Inzwischen hat der Bahnhof ein neues
Dach und neuen Außenputz erhalten. Im Inneren wurden zwei Räume
renoviert, darunter der Warteraum, in dem noch die Fahrpläne von
1972 hängen.
Der Dischinger Bahnhof ist nicht das einzige Gebäude, das der Härtsfeld-Museumsbahn
e.V. unterhält. Im Bahnhofsgebäude in Neresheim wurden die Räume
im Ober- und Dachgeschoss renoviert. Für die Unterstellung der
Dampflokomotive wurde der ehemalige Schuppen der Bahnmeisterei in eine
Lokremise umgewandelt. Ein weiterer Holzschuppen dient dem Lagern von
Gleisbauwerkzeugen und Ersatzteilen. Und nachdem die Stadt Neresheim
einen neuen städtischen Betriebshof errichtet hat, konnte am 6.
Mai 2007 der zweiständige Lokschuppen in Beschlag genommen
werden. Dort befinden sich heute neben Gleisen für bis zu vier
Fahrzeuge Sozialräume, Werkstätten und weitere Lagerräume.
Die Museumsbahn verkehrt heute nicht nur an den 1415 regulären
Betriebstagen zwischen Mai und Oktober, sondern es gibt viele weitere
Tage, an denen Züge in Betrieb sind. Anlässlich von runden
Geburtstagen, Jahrgangstreffen, Vereins- oder Firmenausflügen
verkehren Triebwagen- oder Dampfsonderzüge. Oft wird dies mit
einer Wanderung zur Burg Katzenstein kombiniert oder der Lokschuppen für
eine anschließende Feierlichkeit genutzt.
Seit 2007 kann man an regulären Betriebstagen ab dem Bahnhof Sägmühle
Rundfahrten mit einem historischen Omnibus machen. Dieser hält
auch bei Bedarf in Dischingen und an der Burg Katzenstein, so dass
schon heute die Attraktionen des Härtsfelds gut vernetzt sind.
Zu Zeiten der Härtsfeldbahn gab es immer wieder besondere Züge
und diese Tradition wollen die Härtsfeld-Museumsbahner fortführen.
So verkehrte am 4. März 2003 erstmals wieder ein
Fasnachtssonderzug. Früher kamen am Fasnachtsdienstag die hohen
Narren-Herrschaften nach einem Festmahl im Kalkwerk mit dem Zug in
Neresheim an, wo der Umzug startete. Aus organisatorischen Gründen
beginnt der Umzug heute an anderer Stelle, aber die Tradition einer
Fahrt mit den führenden Narren Neresheims sowie befreundeter Zünfte
mit der Bahn wurde wieder ins Leben gerufen.
Am 24. Oktober 2009 verkehrte anlässlich der 2. Neresheimer
Lichternacht erstmals wieder ein Samba-Zug über's Härtsfeld.
Ausflugs-Züge mit Musikbegleitung waren in den 1950er-Jahren ein
beliebtes Freizeitvergnügen und daran soll zukünftig immer
wieder erinnert werden.
Doch damit nicht genug. Das Engagement des Vereins gilt auch weiteren
Maßnahmen, die dazu dienen, die Erinnerung an die Härtsfeldbahn
aufrecht zu erhalten. So konnte dank einer Unterschriftenaktion die
Unterdenkmalschutzstellung und Renovierung des Härtsfeldbahn-Viadukts
bei Unterkochen erreicht werden. Das renovierte Viadukt wurde am 10.
September 2004 eingeweiht. Seit dem 6. Dezember 2005 erinnert hier
eine Informations-Tafel an die Härtsfeldbahn.
In mehreren Gesprächen und mit einem kleinen Konzept konnte auch
eine gute Zukunft für das Gebäude des Aalener Härtsfeld-Güterbahnhofs
gefunden werden. Am 9. Juli 2005 wurde dieses als Vereinsheim der
Eisenbahnfreunde Aalen feierlich in Betrieb genommen. In einer daneben
errichteten Halle findet sich ein Modell des Bahnhofs Aalen auf dem
natürlich ein Zug der Härtsfeldbahn nicht fehlen darf.
Schließlich wurden am 5. Oktober 2008 zwischen Neresheim und
Dischingen acht Themen-Tafeln eingeweiht, die an die einstige Bahn
erinnern. Auch auf dem Gelände des einstigen Ziertheimer Bahnhofs
steht inzwischen eine Tafel.
Wer feste arbeitet soll auch feste feiern. Daher haben sich im
Verlauf der Jahre mehrere Veranstaltungen etabliert. Die Neresheimer
Bahnhofshocketse ist heute das große Fest für alle Freunde
der Härtsfeldbahn und der Nostalgie in den Sommerferien auf dem Härtsfeld.
Sie fand erstmals bereits am 6. September 1986 in kleinem Rahmen
statt. Heute gehören das Oldtimer-Treffen und vor allem die
Fahrten mit historischen Omnibussen zu den Höhepunkten.
Der Tag der offenen Lokschuppentür soll dazu dienen, die Bevölkerung
über die Vereinsarbeit zu informieren. Erstmals gab es diese
Veranstaltung anlässlich des fünfjährigen Jubiläums
des Härtsfeldbahn-Museums am 17. Februar 1991. Seither findet sie
jeweils an Christi Himmelfahrt statt.
Der Bahnhof Dischingen wird seit 2005 jeweils am Tag des offenen
Denkmals (2. Sonntag im September) für die Öffentlichkeit geöffnet
und lockt seither auch mit einer einzigartigen Modellbahn. Für
Vereinsmitglieder und -freunde gibt es weitere Veranstaltungen. Die jährlichen
Vereinsausflüge führen in schöne Gegenden, wobei das
Thema Eisenbahn natürlich nicht zu kurz kommt. Gerne besucht wird
auch die Weihnachtsfeier, zu der stets ein Jahresrückblick und
ein ergänzender Vortrag dazugehören.
Die aktiven Mitglieder organisieren weitere Veranstaltungen. Seien
wir also gespannt, wie weit die Härtsfeld-Museumsbahn in den nächsten
Jahren gedeihen wird. In den 25 Jahren ihres Bestehens gab es jedes
Jahr Fortschritte zu verzeichnen, mal große und mal etwas
kleinere. Wollen wir hoffen, dass es so weitergeht.
Der schrittweise Ausbau erhöht den Reiz der Härtsfeld-Museumsbahn
und lockt zum Wiederkommen. Und eines Tages da sind wir uns
sicher wird am Bahnsteig Neresheim der Ruf erschallen: Zum
Zug nach Dischingen: Einsteigen bitte!.
Jürgen Ranger
Infrastruktur aktuell
Stand der Arbeiten an Gleisen und Gebäuden
Centralstation Neresheim
Viele Schwellen der Gleise 1 und 2 mussten getauscht werden. Die älteste
davon stammte immerhin aus dem Jahre 1955 und hielt damit fast doppelt
so lange wie man allgemein annimmt. Von einer Fachfirma wurden drei
Weichenzungen nachgebogen und frisch justiert.
Bahnhofsgebäude Neresheim
Im 1. Stock des Bahnhofsgebäude wurde ein Archivraum
eingerichtet. Hier lagern nun unter anderem die Baupläne der Härtsfeldbahn
und historische Aufnahmen in feuersicheren Stahlschränken.
Lokschuppen Neresheim
Die kleine Arbeitsgrube hat einen Schutzanstrich erhalten. Die
Werkstätte wurde mit weiteren Maschinen komplettiert und im
Obergeschoss wurde ein weiteres Ersatzteillager eingerichtet.
Neresheim Sägmühle
Das durchwachsene Wetter hat das Pflanzenwachstum entlang der
Strecke ungemein begünstigt, so dass umfangreiche Rückschneidemaßnahmen
notwendig wurden.
Wiederaufbau der Strecke Sägmühle Katzenstein
Einige hundert Schwellen sind aufgearbeitet und in Neresheim
gelagert worden. Nachdem eine neue Bezuschussung gesichert war, wurden
100 Tonnen Schienen beschafft.
Zwischen dem Haltepunkt Iggenhausen und der etwa 500 Meter entfernten
Egau wurde der Bewuchs entfernt und ein neues Planum hergestellt. Mit
dem Weiterbau des Gleiskörpers wurde Ende des Jahres 2009
begonnen. Zum Bewegen der Schwellen wurde ein altbrauchbarer Radlader
beschafft.
Bahnhof Dischingen
Die Treppe ins 1. Obergeschoss wurde durch Aufarbeitung der
Treppenwangen stabilisiert. Im Erdgeschoss wurden ein Waschbecken und
eine Toilette eingerichtet.
Fahrzeugbestand aktuell
Stand der Arbeiten an unseren Fahrzeugen
Dampflokomotive 11
(ME 3710/1913)
Lok 11 soll wieder dampfen! Zur Wiederinbetriebnahme der denkmalgeschützten
Lokomotive wurde eine detaillierte Planung erstellt. Eine Zustimmung
des Denkmalschutzes zur Aufarbeitung der Lok liegt vor. Auch bestehen
berechtigte Hoffnungen auf Zuschüsse. Nun suchen wir Mitmacher
und Spender, damit in einigen Jahren beide Dampfloks wieder wie Einst
unter Dampf stehen können!
Dampflokomotive 12 Liesele
(ME 3711/1913)
Die Lok ist betriebsfähig. Unmittelbar nach Ende der Saison 2009
wurde mit der Kessel-Hauptuntersuchung begonnen, damit die Lok
rechtzeitig zur Saisoneröffnung wieder zur Verfügung steht.
Triebwagen T 33
(Wismar 20233/1934, Modern. 1964)
Der Triebwagen ist betriebsfähig. Nachdem im Winter 2008/2009
eine Hälfte des Fensterbands neu lackiert wurde, soll bis zum
Saisonstart am 1. Mai 2010 die andere Hälfte in neuem Lack
erstrahlen.
Triebwagen T 37 Messias
(MAN 145169/1960)
Am 11. August 1960 wurde T 37 als VT 14 an die Südharz-Eisenbahn
Walkenried Braunlage ausgeliefert. Am 22. Mai 1964 kam er als
Retter in der Not nach einem Zusammenstoß der beiden Triebwagen
T 30 und T 31 zur Härtsfeldbahn. Hier versah er vor allem im
Sonntagsverkehr bis zur Einstellung Ende 1972 seinen Dienst. Er verließ
das Härtsfeld in Richtung Nebenbahn Amstetten Laichingen
am 7. Juni 1973. Nach Einstellung auch dieser Bahn im Sommer 1985
kehrte er am 28. Mai 1987 nach Neresheim zurück.
Seit einigen Jahren wird an seiner Aufarbeitung gearbeitet. Seinen
50. Geburtstag wird er im Zustand weit gehender Zerlegung begehen. Das
Dach ist bereits fertig. Auch das 2. Getriebe wurde im
Ausbildungszentrum der Fa. Voith in Heidenheim instand gesetzt. Die
Bodenbleche sind insbesondere im Bereich der Drehgestelle in sehr
schlechtem Zustand und müssen ersetzt werden. Dazu wurde einer
der beiden Innenräume komplett ausgeräumt und der Boden
ausgebaut. Ein Teil der ausgebauten Sitzgestelle wurde bereits
aufgearbeitet.
Diesellokomotive D 4 JUMBO
(Jung 12022/1954)
Die Treibstangen wurden abgebaut, blank gereinigt und teilweise
schwarz unterlegt. Nach Grundreinigung der Räder und des Rahmens
wurden die Treibstangen wieder montiert. Nun stehen noch einige
Restarbeiten und die Zulassung an.
Triebwagenanhänger TA 101
(Herbrand 1901, Modern. 1955)
An dem Wagen wird eine Hauptuntersuchung durchgeführt.
Triebwagenanhänger TA 103
(Herbrand 1901, Modern. 1955)
Triebwagenanhänger TA 253 und TA 254
(SIG 1892, 1889)
Im August 2009 wurde mit der Aufarbeitung von TA 254 begonnen. Eine
Pufferbohle wurde instand gesetzt und mit einer passenden Zug- und Stoßvorrichtung
versehen. Ein Großteil des blauen Lacks wurde abgeschliffen, die
Beblechung wurde ausgebessert und das Aussehen des Stirnendes dem
ehemaligen Zustand bei der Härtsfeldbahn angeglichen. Die Fächer
für Batterie und Heizung wurden neu angefertigt und eingebaut.
Das Dach wurde abgedichtet.
Die Aufarbeitung soll erst im Sommer fortgesetzt werden.
Zwischenzeitlich soll die Lackierung des T 33 abgeschlossen werden.
Personenwagen HMB 1
(ME 1896)
Der Wagen ist betriebsfähig. Noch vor Saisonstart 2009 wurde die
Strebe einer Seitenwand ersetzt. Dabei wurde der Wagenkasten
abgeschliffen und provisorisch lackiert.
Personenwagen HMB 2
(ME 1896, Modern. 1927)
Personenwagen HMB 4
(ME 1898)
Dieser Wagen ist baugleich mit den Wagen 1 und 2 und stammt wie diese
von der Zahnradbahn Stuttgart. Dort wurde er zuletzt als 119
bezeichnet. Seit Ende Oktober 1978 gehörte er zum Bestand des
Straßenbahnmuseums Hannover. Von dort kam er am 1. April 2009 in
schlechtem Zustand nach Neresheim. Bei der Härtsfeldbahn standen
zwei nahezu baugleiche Fahrzeuge im Einsatz.
Personenwagen HMB 5
(Herbrand 1909)
Der Wagen ist betriebsfähig.
Personenwagen HMB 6
(SIG 1888, Fahrgestell)
Personenwagen HMB 7
(SIG 1888)
Der Wagen ist betriebsfähig.
Bedeckter Güterwagen Gw 153, Pufferwagen Gw 155, offene Güterwagen
Ow 301 und 303
(Kelsterbach 1901)
Die Güterwagen sind betriebsfähig.
Hilfspackwagen 154 (Fahrgestell) und Bedeckter Güterwagen Gw
156
(Kelsterbach 1901)
Rungenwagen Rw 322
(Herbrand 1899)
Das Bremsgestänge wurde aufgearbeitet und wieder eingebaut.
Rollböcke 2, 5, 6 und 24
(ME 1897 - 1912)
Die Rollböcke 2 und 5 sind betriebsfähig.
Vorbau-Schneepflug
(für T30/T 31)
Arbeitsgeräte:
Schotterwagen Ommt 184
(Talbot 1952)
Der Wagen befindet sich in Hauptuntersuchung.
Arbeitswagen Xw 209
(Fuchs 1950 / SSB 1969, in Aufarb.)
Handhebeldraisine
Drei Gleis-Stopfmaschinen
Radlader
Mobilkran
VW-Transporter
· Termine 2010
Betriebstage |
Siehe Faltblatt Fahrplan 2010. |
20. März |
Generalversammlung im Gasthof Zur Krone, Neresheim |
1. Mai |
Saisoneröffnung |
13. Mai |
Tag der offenen Lokschuppentür mit bewirtschaftetem
Lokschuppen |
18. Juli |
Vereinsausflug nach Münsingen auch für
Nichtmitglieder! |
7./8. August |
Neresheimer Bahnhofshocketse Oldtimer-Treffen, bewirtschafteter
Lokschuppen, Tombola, Andenken- und Infostände u.v.m. |
29. August |
Vereinsausflug auf den Spuren der Härtsfeldbahn auch für
Nichtmitglieder! |
12. September |
Tag des offenen Denkmals Öffnung des Bahnhofs Dischingen |
27. November |
Jahresabschlussfeier im Landgasthof Läuterhäusle |
5. Dezember |
Nikolausfahrten |
· Mitmachen!
Wer sich für das Mitmachen interessiert, meldet sich bei einem
der Arbeitseinsätze mittwochs gegen 18 Uhr oder samstags gegen 13
Uhr auf dem Bahnhofsgelände.
· Mitgliedschaft
Als Mitglied im Härtsfeld-Museumsbahn e.V. helfen Sie mit, die
Erinnerung an die Härtsfeldbahn zu bewahren. Wenn Sie Mitglied
werden möchten füllen Sie bitte die Beitrittserklärung
aus und lassen Sie sie uns zukommen. Mitglieder können uns Änderungen
mit der Beitrittserklärung mitteilen.
· Jahresmitgliedsbeiträge
Jugendliche bis 16, Schüler, Rentner, Behinderte: |
30,- Euro |
Erwachsene: |
40,- Euro |
Familien: |
50,- Euro |
· Spenden und Gleisbausteine
Die Erhaltung der historischen Fahrzeuge und der Wiederaufbau
der Strecke Sägmühle Katzenstein (Härtsfeldsee)
sind nur durch Spenden möglich.
Spenden an uns sind absetzungsfähig. Für Spenden über
50,- Euro erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Bitte überweisen
Sie Spenden nur an: Härtsfeld-Museumsbahn e.V., Konto-Nr. 110 015
301, Bankleitzahl 614 500 50 bei Kreissparkasse Aalen.
Verwendungszweck: Spende HMB.
Bei Spenden zum Wiederaufbau der Strecke geben Sie bitte Spende
HMB Gleisbausteine an. Mit 25,- Euro erwerben Sie
einen Meter Gleis. Sie erhalten dafür eine dekorative
Gleisbaustein-Urkunde.
· Vereinskonten
Konto-Nr. 110 015 301, Bankleitzahl 614 500 50 bei der
Kreissparkasse Aalen.
Konto-Nr. 829 463, Bankleitzahl 632 500 30 bei der Kreissparkasse
Heidenheim.
· Adressen Härtsfeld-Museumsbahn e.V.
Vereinssitz, Betriebsgelände:
Dischinger Straße 11, 73450 Neresheim
Tel./Fax: 0 73 26 / 57 55 (während den Arbeitseinsätzen)
Geschäftsstelle:
Postfach 9126, 73416 Aalen
1. Vorsitzender Werner Kuhn
Tilsiter Str. 35, 73432 Aalen
Tel./Fax: 0 73 61 / 8 75 87, Mobil: 01 72 / 9 11 71 93
2. Vorsitzender Thomas Schmeißer
Hülenstr. 2, 89567 Sontheim
Tel.: 0 73 25 / 88 99
Internet-Homepage: http://www.hmb-ev.de
· Mitarbeiter am Härtsfeldbahn-Anzeiger
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