Sonderbericht anläßlich der Betriebsaufnahme der Härtsfeld-Museumsbahn.


Unser Traum ist nun endlich wahr geworden!

Rechtzeitig zum 100jährigen Jubiläum der Härtsfeldbahn konnten wir die erste Teilstrecke der Härtsfeld-Museumsbahn von Neresheim zur Sägmühle eröffnen.
Aus diesem Anlaß hier einen kurzen Bericht und einen Bildbericht von diesem denkwürdigen Ereignis, auf das wir jahrelang hingearbeitet haben.

Die offizielle Eröffnungsfeier begann am Samstag, den 20. Oktober 2001 um 14:30 Uhr.
Begleitet von der Stadtkapelle Neresheim und Salutschüssen der Neresheimer Bürgerwehr begannen die Festreden vor dem alten Lokschuppen, der aus diesem Anlaß von der Stadt Neresheim innen frisch gestrichen wurde.
Der 1. Vorstand des HMB, Werner Kuhn, dankte allen, die dieses Projekt erst ermöglicht hatten, so dem Land Baden-Württemberg, dem Ostalbkreis, den Verbänden und der Stadt Neresheim, die dieses Projekt finanziell unterstützten, den zahlreichen Förderen und Sponsoren, und natürlich auch den Mitgliedern des HMB, die ihren Teil zum Gelingen des Projektes beitrugen. Der Ausblick auf den baldigen Weiterbau in Richtung Härtsfeldsee/Katzenstein bzw. Dischingen wurde mit großem Beifall bedacht.

Der Neresheimer Bürgermeister Dannenmann attestierte den Aktiven des HMB beispielhaften Fleiß und wünschte uns immer den nötigen Dampf und genügend Kohle und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß für den Weiterbau in Richtung Dischingen die Signale möglicht bald auf "grün" stehen mögen, was der Dischinger Bürgermeister Hitzler mit einem Kopfnicken quittierte.
Marga Elser, MdB, betonte, wie sehr sie sich auf die erste Fahrt freue, und Georg Brunnhuber, MdB, forderte die Gäste auf, den Verein durch Mitgliedschaft zu unterstützen, er selbst sei auch schon seit vier Wochen dabei. Darauf hin betonte Ulla Haußmann, MdL, daß sie selbst schon seit vier Jahren dabei sei, und verwies auch auf unsere Bausteinaktion. Und Winfried Mack, MdL, wünschte, daß jeder Ostälbler einmal im Jahr mit der Bahn fahren sollte.

Landrat Pavel bemerkte scherzhaft, daß die Härtsfelder doch besondere Leute seien, denn die feierten die Einweihung der Bahn an ihrem 100-sten Geburtstag !
Und da alle von "Kohle" redeten, aber keine dabei hatten, überreichte er uns einen Scheck mit einer runden Summe.

Ein weiterer Höhepunkt war die Rede von Holger Fedyna aus Neresheim, in der er die wirtschaftliche und kulturhistorische Bedeutung der Härtsfeldbahn für das Härtsfeld aufzeigte. Auch die touristische Bedeutung der Härtsfeldbahn für Neresheim und die Umgebung hob er hervor.

Danach begaben sich die Anwesenden in einem Festzug, angeführt von der Neresheimer Bürgerwehr und unter musikalischer Begleitung der Stadtkapelle Neresheim zum Bahnsteig, wo der Abt Norbert Stoffels des Klosters Neresheim den Zug und die Strecke segnete. Unter den Klängen der Stadtkapelle Neresheim bestiegen die Ehrengäste den Zug, und zur Abfahrt spielte der Neresheimer Drehorgelspieler Anton Zimmer die allseits bekannte Melodie "Auf d'r Schwäbsche Eisebahne". Und ich glaube, einige habe mitgesungen...

Begleitet wurde das ganze von hunderten von Schaulustigen, die sich trotz des nebligen und trüben Wetters zum Teil von weit her auf das Härtsfeld begeben hatten. Als der Zug mit den Ehrengästen unterwegs war, brach zeitweise der Verkehr auf der L 2033 zusammen, so viele Autos standen am Straßenrand oder fuhren langsam neben dem Zug her. Auffallend viele Oldtimer waren dabei zu sehen.
Am Endbahnhof Sägmühle empfingen die Hubertusschützen aus Kösingen den Zug mit Böllerschüssen aus zwei Kanonen. Ein langes Buffet mit Sekt, Saft, Bier und Brötchen wartete auf die Festgäste, die von den Elchinger Trachtenmädchen bedient wurden. Für die Zugpersonale gab es übrigens nur O-Saft, denn Alkohol im Dienst gibt es bei der neuen Härtsfeldbahn nicht. Früher soll das anders gewesen sein, da sind so ein paar Geschichten überliefert....

Nach der Rückfahrt nach Neresheim wurde im Lokschuppen auf der abgedeckten Untersuchungsgrube noch eine ganze Weile gefeiert.

Die ersten Fahrten für die Öffentlichkeit wurden dann am Sonntag, den 21. Oktober 2001 durchgeführt.

Obwohl es am Morgen regnete, war bereits der erste Zug um kurz nach zehn Uhr recht gut belegt.
Die Sonne zeigte sich erst am Nachmittag, und auch nur für kurze Zeit, aber dennoch waren die Züge gut besetzt, besser gesagt, sie waren proppenvoll. Für einige Fahrgäste kam es deshalb zu ziemlichen Wartezeiten, die aber durch einen Museumsbesuch, der im Preis der Fahrkarte inbegriffen war, überbrückt werden konnten.
Bei schönem Wetter wäre wahrscheinlich das Chaos ausgebrochen.

Am Samstag, den 27. Oktober und am Sonntag, den 28. Oktober 2001 gab es nochmals die Möglichkeit, mit der neuen alten Härtsfeldbahn zu fahren.
Auch an diesen beiden Tagen war der Andrang größer als die Kapazität unseres Zuges. So kam es dazu, daß viele unserer Gäste nicht mitfahren konnten oder wieder lange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Doch davon ließ sich niemand die gute Laune verderben und viele sagten einfach, "dann kommen wir eben nächstes Jahr wieder". An dieser Stelle möchte ich allen unseren Gästen für ihr Verständnis danken.

Hier gibt es einen Bildbericht von der Eröffnung


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[ Letzte Aktualisierung 20.11.2001 Gerald Stempel ]